FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024
formance (siehe Chart auf der linken Seite). Auf zehn Jahre gesehen konnte der Fonds seinen Wert mehr als verdoppeln, für das laufende Jahr standen bis Redaktions- schluss mehr als neun Prozent auf der Plusseite. Die Positionierung Niedergeschlagen hat sich der Invest- mentansatz per Ende August mit einer Future-Long-Position von 13 und einer ent- sprechenden 9,4-prozentigen Short-Posi- tion. Geografisch befindet man sich zu 32,5 Prozent in Frankreich, danach folgen Deutschland und die Niederlande mit 23,8 respektive 12,4 Prozent. Sektoral ist man mit jeweils rund 20 Prozent in Industrie und Finanz investiert. Dauerhafte Konsum- güter machen knapp 13 Prozent aus. Von den Einzelunternehmen bestreitet der niederländische Halbleiterzulieferer ASML mit 2,8 Prozent die größte Einzel- position des Portfolios, gefolgt von SAP und Schneider Electric, die jeweils 2,6 Pro- zent ausmachen. Jüngste Performance Zum aktuellen Umfeld meint Gruber, dass „der europäische Aktienmarkt nach turbulentem Verlauf wieder leicht zulegen konnte“. Schwächere Ar- beitsmarktdaten aus den USA schür- ten die Sorge vor einer Rezession. Im Zusammenspiel mit der Zinserhö- hung der japanischen Notenbank Ende Juli löste dies im Spätsommer eine kräftige Aufwertung des Yen zum US-Dollar aus, „was die globalen Ak- tienmärkte temporär deutlich belas- tete, da fremdfinanzierte Investoren sich in Yen verschuldet hatten und ihre Positionen glattstellten“, so Gruber. Die Turbulenzen begünstigten de- fensive Faktorstile wie Qualität, die im Fonds stärker berücksichtigt waren. „Der Fonds lag im August, gemessen auf Schlusskursbasis, knapp 0,3 Prozent besser und für das laufende Jahr etwa 1,9 Prozent besser als der Euro Stoxx“, wie Gruber berichtet. Was wiederum bedeutet, dass der Fonds nicht nur vom Markt, sondern tatsächlich auch von der Eigen- leistung des Managements – vulgo Alpha – lebt. FLOP In der Betrachtung schwieriger stellt sich die Eurozonen-Aktienstrategie von Alliance Bernstein dar. Hier finden wird den Fonds AB SICAV I Eurozone Equity Portfolio Class BX am Ende der Auswertung (siehe Chart unten). Der entsprechende Fragen- katalog wurde immerhin zur Hälfte beant- wortet – ausgerechnet die Frage nach der Underperformance und ihren Gründen blieb jedoch offen. Stattdessen gab es den Hinweis, dass die X-Tranche inzwischen „decommercialized“ wurde, also nicht mehr gekauft werden kann. Die Nachfrage nach dem Grund der Maßnahme blieb unbeantwortet. Tatsächlich findet sich die Tranche A der Strategie performance- technisch nur wenige Punkte oberhalb der X-Tranche – die Herausnahme Letzterer hätte also nur zu einer internen Ablösung am Tabellenende geführt. Vom Management gab es generelle Einschätzungen zum Marktumfeld, und die Überzeugung, dass man „aufgrund des fundamental getriebenen Ansatzes bei der Aktienanalyse von den strukturellen Verän- derungen in Europa profitiert“. Portfoliotechnisch lässt sich festhalten, dass die Aufteilung der Branchen zu 24,4 Prozent auf Industrie, gefolgt von Finanzen mit 19,9 und IT/Telekom mit 17 Prozent hinausläuft. Das Management kann bis zu einemDrittel der Aktieninvestments außer- halb der Eurozone anlegen. Die gegen- wärtige geografische Aufteilung liegt zu 26,4 Prozent in Deutschland, gefolgt von Frankreich und den Nie- derlanden. Großbritannien macht 5,7 Prozent der Gewichtung aus. HANS WEITMAYR FP FP Eher volatil AB Eurozone Equity Portfolio ISIN LU0232529536 Ausgabeaufschlag max. 4,00 % Laufende Kosten 2,86 % p. a. Erstausgabedatum 26. 2. 1999 Fondsmanagement Andrew Birse, Jane Bleeg Quelle:Mountain-ViewFondsdaten 80% 90% 100% 110% 120% 130% 140% 150% 2024 I I 2022 I I 2020 I I 2018 I I 2016 I I '14 AB SICAV I Eurozone Equity Portfolio » Wir lagen im August für das laufende Jahr etwa 1,9 Prozent besser als der Euro Stoxx. « Matthias Gruber, DWS Qi Eurozone Equity RAHMENBEDINGUNGEN: Die Top-Flop-Fonds werden für jede Ausgabe gemäß den Auswertungen des Daten- dienstleisters Mountain-View eruiert. Entscheidend ist die Performance der vergangenen zehn Jahre in einem be- stimmten Sektor imVergleich zur erhobenen Peergroup. Voraussetzungen sind aktives Management sowie die Zulassung in Deutschland und Österreich. Außerdem müssen die Produkte einen Schwellenwert von zumin- dest 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen aufweisen. Als top wird der Fonds gewertet, der unter Erfüllung dieser Kriterien die Liste anführt. Der letzt- gereihte Fonds wird als Flop gewertet. Außerdem müs- sen Topfonds in puncto Transparenz Mindestkriterien erfüllen, was angewandte Strategie, nachvollziehbare Portfoliokonstruktion und Kommunikation betrifft. fondsprofessionell.at 3/2024 121
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