FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

Der Crash bei Aktien wie Anleihen bescherte Mischfonds herbe Einbußen. In der Folge ziehen Anleger im großen Stil Geld ab. Hat das Produktsegment Chancen auf ein Comeback? E in guter Koch weiß Gerichte aus süßen, sauren, salzigen oder bitteren Zutaten abzuschmecken. Gerät die Rezep- tur jedoch durcheinander, wird das Essen ungenießbar. Ähnlich erging es 2022 den Managern von vermögensverwaltenden Fonds. Der Kursverfall bei Aktien und der Crash bei Anleihen wirbelten jedes noch so fein abgewogene Mischungsverhältnis durcheinander und stürzten die Portfolios teils tief ins Minus. So manchem Anleger scheint seither der Appetit auf Mischfonds vergangen zu sein. Nach Jahren mit steti- gen Mittelzu üssen steht die Zunft vor der Frage, ob sie die Gunst der Anleger wieder erhaschen kann. Eine Frage, die auch auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien Debatten anregen dürfte. „2022 war ein katastrophales Jahr für klassische Mischportfolios, die mehrheitlich aus Aktien und Anleihen bestehen“, resü- miert Maximilian Hefele, Leiter der Vermö- gensverwaltung bei der Schweizer Privat- bank Bergos. „2023 hat sich die Lage stabi- lisiert, aber einen richtigen Turnaround durften wir noch nicht erleben.“Das wirkt bei den Investoren nach. So verzeichneten Mischfonds europaweit im laufenden Jahr unterm Strich Mittelab üsse, wie Daten der Ratinggesellschaft Morningstar zeigen (siehe Gra k nächste Seite). Für tot erklärt Angesichts des schwachen Abschneidens keimt gar die Frage auf, ob Fonds, die anhand von Faustregeln wie 60 Prozent Auf- oder abwärts MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 56 fondsprofessionell.at 4/2023 FOTO: © GLASHAUT | STOCK.ADOBE.COM

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