FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

dung. Aber auch die EU-Aufsichtsbehör- den EBA (Banken), Esma (Wertpapiere) und Eiopa (Versicherungen) gehen darauf zurück,wie Michael Hysek, Chef der FMA- Bankenaufsicht, betonte. Nun soll Basel III endgültig abgeschlossen werden. Die EU hat im Sommer die Umsetzung entspre- chender Reformen abgesegnet. Diese set- zen die Basel-III-Finalisierung in der EU um. Ein Inkrafttreten ist 2024 zu erwarten. Basel III müsse endlich nalisiert werden, betonten Hysek und Dombret. „15 Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise sollte auch einmal Schluss sein“, so Dombret. „Kriminelle Energie“ Dass es trotz der umfassenden Bankenre- gulierung mit der Schweizer Credit Suisse (CS) heuer erneut zu einer bedrohlichen Schie age kam, liege nicht an zu wenig Re- gulierung, betonte Susanne Kalss, Vorstän- din des Instituts für Unternehmensrecht an der WU-Wien. Sie erinnerte an die jahre- langen Governance-Probleme der Bank, bis hin zu Geldwäsche- und Bestechungsskan- dalen. „Es gab ein Maß an krimineller Energie“, so Kalss. Auch das ruinöse US- Hedgefonds-Engagement oder dass sich die Banker innert zehn Jahren über 30 Milliar- den Franken an Boni auszahlten, während die Bank drei Milliarden Euro Verlust mach- te, hätte schon früher Konsequenzen haben müssen. „Dass ich Regeln einhalten muss, Risiken nicht überschreiten und nicht in die eigene Tasche wirtschaften darf, das ist eigentlich ganz einfach. Es war die Einstel- lung der Führungskräfte. Die Regeln ha- Harald Waiglein, Sektionschef im Finanzminis- terium: „Europa wendet Basel III anders als Amerika auf alle Banken an, nicht nur auf die großen.“ Wifo-Chef Gabriel Felbermayr sprach über Staatsschulden und Wohnkredite (er schlug höheres Ausstiegspönale aus fix verzinsten Krediten vor). Moderatorin Corinna Milborn mit FMA-Vor- stand Eduard Müller. Vorstand Helmut Ettl fehlte wie auch andere – die Grippesaison ließ grüßen. » 15 Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise sollte auch einmal Schluss sein. « Andreas Dombret, Oliver Wyman Unternehmensrechtlerin Susanne Kalss erntete Applaus für ihre Einschätzungen zum Grund für das Scheitern der Credit Suisse: „Dass ich Regeln einhalten muss, Risiken nicht überschreiten und nicht in die eigene Tasche wirtschaften darf, das ist eigentlich ganz einfach. Die Regeln haben auf keinen Fall gefehlt.“ Dominique Laboureix, Vorsitzender des SRB, betonte, dass durch neue Abwicklungsregeln Anleger und Steuerzahler besser geschützt werden. fondsprofessionell.at 4/2023 191 FOTO: © CATI DONNER | FMA

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