FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

haben zwar einige Gespräche geführt, zum Abschluss sind wir dann aber nur mit zwei Beratern gekommen. Es ist auch fraglich, wie viele der über 200 Berater tatsächlich noch aktiv waren. Vielleicht haben sich auch einige in die Pension verabschiedet. Andere haben sich in der Vergangenheit auf den Kreditbereich spezialisiert und tun sich nun schwer, wieder im Wertpapier- bereich Fuß zu fassen.“Ein wenig mehr Be- rater konnte man bei Omicron Investment Management überzeugen, wo Geschäfts- führer Rainer Paschinger berichtet: „Wir haben vier ehemalige BAF-Berater ange- bunden.Wir sind ja nicht darauf ausgerich- tet, die Zahl der Anbindungen unbedingt zu steigern. Vielmehr geht es uns darum, mit unseren Partnern sehr eng und auf individueller Basis zusammenzuarbeiten.“ Zu den großen Pro teuren des BAF- Rückzugs zählt jedenfalls Finanzadmin. „Viele BAF-Berater sind aktiv auf uns zuge- kommen.Wir konnten sicher von Empfeh- lungen pro tieren, da wir bereits mit eini- gen Wertpapiervermittlern zusammengear- beitet haben, die auch beim BAF angebun- den waren“, so Geschäftsführer Reinhard Magg. Insgesamt konnte das Haftungsdach die Zahl der angebundenen gewerblichen Vermögensberater sowie der Wertpapierver- mittler seit Anfang des Jahres von 330 auf 360 vergrößern. Zudem konnte das admi- nistrierte Bestandsvolumen imWertpapier- bereich von 1,46 auf 1,57 Milliarden Euro gesteigert werden. Privatconsult Insgesamt lässt sich laut Stefan Ferstl, Geschäftsführer bei Privatconsult, erken- nen, dass es die Berater o ensichtlich nicht eilig haben. Bis dato haben sich 35 ehe- malige BAF-Berater an Privatconsult ange- bunden. Allerdings ist man laut dem Pri- vatconsult-Geschäftsführer auch nicht aktiv auf die BAF-Berater zugegangen. „Wir haben nicht händeringend nach den BAF- Beratern gesucht. Jene, die sich nun für uns entschieden haben, können sich daher gut mit uns und unserem Angebot identi zie- re. Gerade was das Thema Vermögensver- waltung betri t, ist das für uns sehr wich- tig. Hier zeigt sich bei uns mittlerweile ein Paradigmenwechsel. Bereits 60 Prozent des Neugeschäfts machen wir mit der Vermögensverwaltung. Und dort sind die Margen für das Haftungsdach natürlich deutlich interessanter.“ Das zu übertragene Volumen ist aber immer noch „eine große Unbekannte“, so Ferstl. „Die Überträge gestalten sich schleppend. Aus unserer Sicht hätte gerade imOktober mehr passie- ren sollen.“Allerdings ist das Abwarten der Berater auch durchaus verständlich, ein großer Teil der Bestände betri t schließlich den o enen Immobilienfonds Real Invest: Da die Bestandsprovisionen innerhalb der BAF-Depots höher sind als jene bei den neuen Depotbanken, haben es die Berater mit dem Übertrag nicht eilig. Viel Zeit haben die Berater allerdings nicht mehr. So bestätigt das Bank Austria Finanzservice auf Nachfrage, dass die Abwicklung des WP-Geschäfts in die End- phase geht: „Alles läuft wie mit der FMA akkordiert soweit nach Plan und in einer sehr partnerschaftlichen Art und Weise. Depotüberträge sind im Laufen. Das BAF wird noch im vierten Quartal 2023 die WP-Konzession zurücklegen.“ GEORG PANKL FP Stefan Wonisch, die Plattform: „Im Oktober haben wir die größte Welle gesehen, und es geht aktuell noch weiter.“ Stefan Ferstl, Privatconsult: „Jene, die sich nun für uns entschieden haben, können sich daher gut mit uns und unserem Angebot identifizieren.“ » Viele BAF-Berater sind aktiv auf uns zugekommen. « Reinhard Magg, Finanzadmin VERTRIEB & PRAXIS Haftungsdächer 184 fondsprofessionell.at 4/2023 FOTO: © SIGRID AICHER PHOTOGRAPHY | DIE PLATTFORM, ELKE MAYR | FINANZADMIN, PRIVATCONSULT

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