FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

Um verteilung Durch den Rückzug des Bank Austria Finanzservice wurden die Karten im Bereich der Haftungsdächer neu gemischt. Einige Wertpapierfirmen konnten deutlicher profitieren als andere. A ls im März bekannt wurde, dass das Bank Austria Finanzservice das Ge- schäft einstellen wird, sorgte das für eine entsprechende Überraschung innerhalb der Branche. Gehörte das Haftungsdach doch mit zu den größten des Landes, und mit der Unicredit Bank Austria verfügte man im Hintergrund über einen entsprechend kapitalstarken Eigentümer. Vor allem die Tatsache, dass die Bank das Haftungsdach nicht veräußerte, sondern sich für eine Auf- lösung mit Zurücklegung der Konzession entschied, war für viele Marktteilnehmer nicht ganz verständlich. Schließlich ging es um zirka 200 Vermögensberater mit einem geschätzten Bestandsvolumen von rund 500 Millionen Euro. Als Grund für den Schritt wurde damals angegeben: „Im ver- mittelten Wertpapiergeschäft konnte man bis dato nicht an die große Erfolgsstory des Bau- und Wohn nanzierungsgeschäfts anschließen. Hohe Investments und lange technische Entwicklungszeiten, um den Marktanforderungen gerecht zu werden, in Kombination mit den regulatorischen An- forderungen waren ausschlaggebend für die Entscheidung, das Wertpapiergeschäft einzustellen.“ Für die Haftungsdächer war dies freilich eine gute Nachricht, eine Gele- genheit wie diese kommt schließlich kein zweites Mal. Dementsprechend stark buhl- ten die Wertpapier rmen um die Gunst der frei gewordenen Berater. Daneben sa- hen aber auch Depotbanken eine Chance im BAF-Rückzug, agierte das Unterneh- men doch sowohl als Haftungsdach als auch als Depotbank für seine Berater. Und o ensichtlich ging die Rechnung zumin- dest bei „die Plattform“auf. So bestätigt der dortige Leiter Stefan Wonisch, dass man Geschäft hinzugewinnen konnte: „Im Oktober haben wir die größte Welle gese- hen, und es geht aktuell noch weiter. Die Überträge der Bestände funktionieren gut, und es gab bis dato keine Verzögerungen. Zwei Haftungsdächer konnten unserer Be- obachtung nach besonders pro tieren, aber es gab bei den meisten Haftungsdächern Zulauf.“ Die Profiteure Um welche Haftungsdächer es sich bei den großen Pro teuren im Detail handelt, o enbart ein Rundruf bei den heimischen Wertpapier rmen.Mit 40 beziehungsweise 35 Beratern konnten Finanzadmin und die Privatconsult bis jetzt die meisten ehemali- gen BAF-Berater von sich überzeugen. Bei den anderen Playern wie etwa MFC hielt sich das Interesse im Rahmen. So berichtet Geschäftsführer Martin Mikulik: „Wir » Aus unserer Sicht hätte gerade im Oktober mehr passieren sollen. « Stefan Ferstl, Privatconsult An die 200 ehemalige BAF-Vermö- gensberater mussten sich in den ver- gangenen Monaten eine neue Heimat suchen. Dies sorgte für eine deutliche Umverteilung der Beraterschaft im Bereich der Haftungsdächer. Verpassen Sie nicht die Vorträge der Haftungs- dächer Finanzadmin, Jung, DMS & Cie. , Partner Bank und Privatconsult auf dem FONDS professionell KONGRESS in Wien. ANMELDUNG: fondsprofessionell.at WIEN, 6. UND 7. MÄRZ 2024 VERTRIEB & PRAXIS Haftungsdächer 182 fondsprofessionell.at 4/2023 FOTO: © OLIVIER LE MOAL | STOCK.ADOBE.COM

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