FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

Jahresendgeschäft „Seit Anfang Herbst stellen wir eine Zunahme quali zierter Anfragen fest“, berichtet Pericon-Geschäftsführer Stefan Koller, und konkretisiert: „Das Interesse geht klar in Richtung Bauherrenmodelle, da hier – bei Investoren mit höheren Ein- kommen – einerseits die notwendige Eigenkapitalquote leichter möglich ist und andererseits die steuerlichen Vorteile, be- zogen auf die Gesamtrentabilität, eine wesentliche Rolle spielen.“ Der Vertrieb baut wie schon in den vergangenen Jahren auf das Krisenargument. Kriegerische Aus- einandersetzungen, politische Kon ikte und Wirtschaftskrisen befeuern bekannt- lich die Nachfrage nach Sachwerten. „Der Vorteil einer ‚langweiligen‘ Wohnimmo- bilie liegt in der Wertstabilität und langfris- tig betrachtet meist auch in der Wertsteige- rung.Das sind zwei Eigenschaften, die kon- servative Geldmarktprodukte im aktuellen In ationsumfeld kaum bieten können“, er- klärt Stefan Koller. Mehr Arbeit für den Abschluss Der Marktentwicklung geschuldet dau- ern die Entscheidungsprozesse der Kunden zurzeit länger. „Sie sind oftmals an mehre- re Besichtigungs- oder Beratungstermine geknüpft“, so Schunker. Das liegt nicht nur am Finanzierungsthema, berichtet Neu- mann: „Aufgrund der derzeitigen Nachfra- ge und Angebotssituation besteht für den Kunden mehr Zeit zum Überlegen und Vergleichen der Angebote amMarkt.“ Gute Geschäfte können Berater aktuell mit Käufern machen, die die Möglichkei- ten einer benötigten Finanzierung bereits im Voraus geklärt haben. Laut Berichten aus dem Vertrieb nimmt aktuell die Nach- frage vor allem bei den eigenkapitalorien- tierten Investoren zu, die im gegenwärtigen Marktumfeld sehr gute Vermietungsper- spektiven sehen und steigende Mietren- diten erwarten. Übrigens sind auch bei Bauherren- modellen die Eigenkapitalanforderungen gestiegen: Vor der Zinswende genügten rund 25 Prozent Eigenkapital, derzeit liegt die Benchmark bei rund 50 Prozent. Das ist allerdings für die Investoren nicht tra- gisch, da die höheren Fremdkapitalkosten steuerlich geltend gemacht werden kön- nen. „Bauherrenmodelle rechnen sich auch mit 50 Prozent Eigenkapital, man muss nur deutlicher und gezielter informieren“, betont Vertriebspro Stabauer. ALEXANDER ENDLWEBER FP Karina Schunker, EHL: „Entscheidungsprozesse sind sind oftmals an mehrere Besichtigungs- oder Beratungstermine geknüpft.“ Walter Neumann, Valuita: „Für den Kunden besteht mehr Zeit zum Überlegen und Vergleichen der Angebote am Markt.“ Entwicklung der Wohnimmobilienpreise Einfamilienhäuser Eigentumswohnungen Eigentumswohnungen Hauspreise Veränderung zu Wohnungspreise Veränderung zu Quadratmeterpreise Veränderung zu 1. HJ 2023 1. HJ 2022 1. HJ 2023 1. HJ 2022 1. HJ 2023 1. HJ 2022 Österreich 350.473 0,9 % 253.730 -1,6 % 4.061 0,4 % Wien 903.601 13,3 % 306.571 -3,6 % 5.218 -1,4 % Steiermark 273.437 -2,1 % 177.102 12,0 % 2.742 -0,9 % Oberösterreich 343.996 0,4 % 225.587 -1,6 % 3.741 8,4 % Niederösterreich 285.396 -0,1 % 201.084 -1,0 % 3.508 0,0 % Tirol 855.850 8,2 % 318.369 3,2 % 4.554 2,4 % Salzburg 744.636 10,1 % 319.275 4,3 % 5.083 12,3 % Kärnten 311.045 9,4 % 212.770 -0,8 % 3.376 -3,8 % Vorarlberg 709.360 4,9 % 356.937 1,0 % 5.044 3,8 % Burgenland 220.176 14,5 % 123.592 -10,9 % 2.095 -14,8 % In den vergangenen Monaten hat sich abgezeichnet, dass die Preise für Neubauten teilweise noch steigen, während Bestandsobjekte günstiger werden. Quelle:Remax SACHWERTE Immobilienvertrieb 154 fondsprofessionell.at 4/2023 FOTO: © ALEXANDER SCHLEISSING | EHL, MARTIN HASIBAR PHOTOGRAPHY | MFOCUS.AT | VALUITA GMBH

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