FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2023

über beide Fonds 1,38 Prozent des hier gezeichneten Volumens gekündigt. Wir empfehlen einen Zehnjahreshorizont und sehen unsere Fonds als gute Beimischung in einem Wertpapierportfolio. Und es ge- lingt uns offensichtlich, die Fonds richtig zu platzieren, wenn Sie sich die geringe Rückgabequote ansehen. In Ihrer Außenkommunikation betonen Sie, dass Corumopportunistisch investiert.Was verstehen Sie unter einer Opportunität? Es geht uns auf der einen Seite immer da- rum, günstige Opportunitäten zu nden, die unsere Zielperformance generieren. Bei dem einen Fonds sind es sechs Prozent, beim anderen fünf Prozent. Auf der zwei- ten Seite gehen wir nach Ländern und Sek- toren opportunistisch vor. Und drittens geht es um die Due Diligence beimMieter. Das heißt, dass wir solide Mieter haben, die langfristig gebunden sind. In unseren Immobilien laufen Mietverträge bis zu 18 Jahre. Über das gesamte Portfolio beträgt die durchschnittliche Restmietzeit mehr als sechs Jahre. Eine der jüngsten Opportuni- täten, die wir gefunden haben, ist das Hauptquartier von Capgemini in Utrecht, das wir um 78 Millionen Euro mit einer Anfangsrendite von rund acht Prozent erworben haben. Können Sie bitte konkreter werden: Woran machen Sie fest, dass es sich bei einer Immobilie um eine Opportunität handelt? Das macht unser Research. Ein entschei- dender Punkt ist die Anfangsrendite. Höhere Renditen bringen in der Regel höhere Risiken mit sich. Das Risiko ist nicht höher, wenn man einen langfristigen garantierten Mietvertrag mit acht Prozent Mietrendite hat, um am Ende sechs Prozent an den Investor aus- schütten zu können.Wir haben hochqua- litative Triple-A-Mieter, die uns die Sicher- heit geben, dass die Miete bezahlt wird. Genau darum geht es. Wir wollen immer unsere Zielperformance erreichen. Die Zielperformance ist das zentrale Argu- ment in Ihrer Werbung. Wenn Sie jährlich sechs Prozent erreichen wollen, müssen Sie den Markt schlagen, der in den vergan- genen Jahrenmit erstklassigen Immobilien im Durchschnitt zwei bis drei Prozent Rendite abgeworfen hat. Deshalb sind viele Berater skeptisch. Wie schafft man es, den Markt über zehn Jahre in dieser Dimension zu schlagen? Das schaffen wir, indem wir nicht nur auf Deutschland und Österreich schauen, son- dern breit in der Eurozone und für Corum XL auch außerhalb der Eurozone investie- ren. Für den Erfolg und opportunistisches Investieren braucht man Research, Analy- sen und Geduld. Dann bekommt man Immobilien mit 20 bis 30 Prozent Ab- schlag. Das haben wir zum Beispiel vor einem Jahr in Glasgow gesehen, wo wir durch Zuwarten die anfangs angebotene Rendite von 5,4 Prozent auf letztlich 6,4 Prozent erhöhen konnten. Das bedeutet aber, dass Sie die Immobilie, die Mieter und das Marktumfeld anders eingeschätzt haben als der Verkäufer. Da- raus ergeben sich Chancen und Risiken. Es geht immer darum, günstige Opportunitäten zu finden, die unsere Ziel- performance generieren. - - » « M a r t i n L i n s b i c h l e r , C o r u m FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 4/2023 145

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