FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023
DAGOBERTINVEST Neustart mit EU-Lizenz Im September erhielt die Wiener Crowd- investingplattform Dagobertinvest von der Finanzmarktaufsicht die ECSP-Lizenz. Mit der Verordnung für „European Crowdfun- ding Service Provider“ (ECSP) wird der Crowdfundingmarkt in der EU harmoni- siert. Lizenzträger dürfen europaweit Kapi- tal über Wertpapiere und Kredite vermit- teln. „Das bedeutet, dass wir nun lukrative Investments mit unbedingtem Rückzah- lungsanspruch und banküblichen Sicher- heiten anbieten dürfen“, erklärt Dagobert- invest-CEO Andreas Zederbauer. Bisher durfte die auf Immobilienfinanzierungen ausgerichtete Plattform nur qualifizierte Nachrangdarlehen vermitteln. SORAVIA Dickhäutige Immobilie Die Soravia-Gruppe feierte Mitte Septem- ber die Dachgleiche bei ihrem ökologischen „Vorzeigeprojekt“ in der Seestadt Aspern in Wien. Für das Bauvorhaben „Robin See- stadt“entstehen rund 10.100 Quadratmeter Büro-, Gastronomie-, Gewerbe- und Shop- flächen. „Das dreiteilige Büroensemble ist EU-Taxonomie-konform und verfügt schon jetzt über die ÖGNB-Gold-Vorzertifizie- rung“, heißt es in einer Aussendung. Zum Einsatz kommen nach Unternehmensan- gaben überwiegend aus der Region stam- mende Bau- und Rohstoffe, etwa für die 80 Zentimeter dicken Außenwände aus Zie- gel und die dreifach verglasten Holzfenster. Moderne Sensortechnologie und automa- tisch gesteuerte Lüftungsflügel sollen für die optimale Raumtemperatur sorgen, wo- bei gezielt die thermische Trägheit und Nutzung der Abwärme von Menschen und Geräten eingesetzt wird, um für Hei- zung und Kühlung primär keine fossile Primärenergie aufzuwenden. BÜROMARKT Geringerer Bedarf In Deutschland ergab eine Umfrage der Investmentplattform Neworld unter 1.000 Unternehmen, dass ein Drittel ihrer ange- mieteten Büroflächen leer steht. Insbeson- dere in Städten und Metropolen sei der Anteil an Unternehmen mit ungenutztem Platzangebot hoch. Bei der Frage, welche Pläne die Unternehmen diesbezüglich hät- ten, sagten 43 Prozent der Unternehmen mit leer stehenden Büroflächen, dass sie diese zukünftig wieder benötigen würden. 35 Prozent hatten noch keine Entschei- dung dazu getroffen, und jeweils neun Pro- zent planten eine Untervermietung, die Auflösung des Mietvertrags oder die Flä- chenreduktion beim Vermieter. NACHHALTIGKEIT ESG am Vormarsch Europäische Immobilienunternehmen se- hen in den ESG-Kriterien eine hohe Rele- vanz für ihre Investmentstrategie und sind personell gut dafür aufgestellt. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 160 Immo- bilienexperten in Europa, die vom deut- schen Anbieter digitaler Datenräume für Immobilien,Drooms, durchgeführt wurde. Im Tagesgeschäft beeinflusse ESG die Ent- scheidungsfindung allerdings noch nicht so stark, wie dies viele erwarten würden. Die wesentlichen Gründe dafür seien hohe Kosten, die fehlende Regulatorik, die Kom- plexität des Themas und der zusätzliche Dokumentationsaufwand. „Das gipfelt teil- weise in einer abwartenden Haltung: Bevor man es falsch macht, lässt man es lieber“, meint Drooms-Manager Petter Made. WOHNUNGSMARKT Handlungsbedarf Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) in Deutschland fordert angesichts der jüngsten Leitzinserhöhung der EZB ein Eingreifen der Politik „zur Linderung der dramatischen Wohnungsnot in Deutsch- land“. Der Wohnungsmangel drohe zu eskalieren, heißt es in einer Aussendung. Der Verband verlangt unter anderem eine temporäre Aussetzung der Grunderwerb- steuer für Investoren, ein staatliches Kredit- programm mit zwei Prozent günstigen Darlehen für Neubauten und weitere Sonderregelungen im Baugesetzbuch zur Planungsbeschleunigung. FP FP FP FP FP Andreas Zederbauer, Gründer und CEO von Dago- bertinvest, bietet neue Produkte an. Mit der ECSP- Lizenz darf seine Plattform nun Kredite vermitteln. Alexander Lackner, CEO der Investmentplattform Neworld, hat in einer Marktuntersuchung herausge- funden, dass große Teile von Büros ungenutzt sind. NEWS & PRODUCTS Sachwerte FOTO: © GÜNTER MENZL, JOERGSTEINMETZ.COM 40 fondsprofessionell.at 3/2023
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