FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023
zent liegen. Diese drei Fonds werden dann dem Risikoprofil entsprechend gemischt. Investiert wird ausschließlich in ETFs. Die Fonds haben wir kostenseitig optimiert, ex- trem schlank aufgestellt, und sie bieten eine maximale Transparenz imHinblick auf die eingesetzten ETFs. Mit „Carl“ haben Sie ein Tool, um die junge Generation anzusprechen. Wie stellt man noch sicher, dassman die nächste Genera- tion möglichst früh erreicht? Neben vermögenden Privatpersonen haben wir auch Familienunternehmen und Stif- tungen als Zielgruppen. Für die Eigentü- mer der Familienunternehmen gibt es ganz spezifische Dienstleistungen. Hier haben wir mit dem Bereich „Family Manage- ment“ eine eigene Beratungseinheit. Diese entwickelt zum Beispiel mit den Unterneh- men einen eigenen Familienkodex, in dem die Spielregeln im Familienunternehmen für alle Beteiligten festgelegt werden.Das ist ein Moderationsprozess, in dessen Rahmen wir mit der gesamten Familie zu tun ha- ben, also auch mit der jüngeren Genera- tion. Dadurch bauen wir schon recht früh einen Bezug zur nächsten Generation auf. Zudem sprechen wir diese Zielgruppe ganz gezielt mit unseren digitalen Angeboten an. Auch die Kommunikation mit den Kun- den hat sich deutlich gewandelt. Videokon- ferenzen sind mittlerweile State of the Art, gleichzeitig produzieren wir mittlerweile eigene Videos zu Kapitalmarktthemen.Hät- te mir jemand vor fünf Jahren gesagt, dass wir einmal ein eigenes Videostudio haben werden, hätte ich gesagt: Nie im Leben. Heute werden diese Inhalte sehr geschätzt und auch abgerufen, weil sie relativ zeit- und ortsunabhängig über die Märkte infor- mieren. Damit erreichen wir nicht nur junge, sondern auch viele ältere Menschen. Ich hätte mir auch nicht gedacht, dass die Social-Media-Kanäle einmal ein wichtiges Thema werden. Widerspricht das nicht dem konservativen Bild einer Privatbank,wennman dann plötz- lich in Social-Media-Kanälen auftaucht? Nein, das glaube ich nicht. Die Bank ist 200 Jahre alt und ist ein Familienunterneh- men in der siebenten Generation. In dieser langen Zeit hat sich die Bank immer wei- terentwickeln müssen, sonst würde es sie heute nicht mehr geben. Auf der einen Seite steht diese Historie für solides Wirt- schaften und für sehr viel Vertrauen, das die Kunden in uns haben. Auf der anderen Seite heißt das aber nicht, dass wir nicht auch modern sein dürfen. Wie hat sich das Bild des Beraters aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren verändert? Früher waren Berater reine Wertpapierpro- fis, heute sind sie mehr Beziehungsmana- ger.Die Themen sind für sie allerdings sehr viel breiter geworden. Die Digitalisierung im Hintergrund ist eine große Unterstüt- zung für den Arbeitsalltag. Wir merken aber schon, dass die persönlichen Gesprä- che von den Kunden immer noch sehr wertgeschätzt werden. Das ist für uns auch immer noch der wichtigste Kommunikati- onskanal. Bei der Vorbereitung und bei al- lem, was nach den Gesprächen passiert, ist es aber unglaublich wichtig, digital gut auf- gestellt zu sein. Werden digitale Lösungen das Private Ban- king aus Ihrer Sicht nachhaltig verändern? Das persönliche Gespräch macht immer noch den großen Unterschied aus, hier liegt letztlich auch unser Mehrwert. Die di- gitalen Themen werden von uns aber ge- nauso erwartet.Wir brauchen auch ein On- linebanking. Die Kunden wollen zu jeder Tages- und Nachtzeit wissen, wie es um ihr Geld steht. Wir bieten mit Spängler-Pay auch die Möglichkeit an, über das Handy zu bezahlen. Das müssen wir alles können, aber der Unterschied entsteht immer noch im persönlichen Gespräch. Davon profitie- ren wir auch. Während die Großbanken die Beratungskapazitäten sehr stark zurück- » Das persönliche Gespräch macht immer noch den großen Unterschied aus. « Nils Kottke, Bankhaus Spängler FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN BANK & FONDS Nils Kottke | Bankhaus Spängler 256 fondsprofessionell.at 3/2023
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