FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023
und deren Klimakleber-Aktionen Auswir- kungen auf die Entlassung von Platow? Machost: Die Meinungen über die Klima- kleber gehen in der Republik insgesamt weit auseinander, und ebenso geteilt waren die Reaktionen unter unseren Geschäfts- partnern auf die Ideen von Alfred Platow. Das alles hat aber nichts mit der Entschei- dung des Aufsichtsrats zum Generations- wechsel bei Ökoworld zu tun. Wie wird sich Ökoworld nun unter dem neuen Vorstand verändern? Müller: Generell sehen wir die Ökoworld gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg. Deshalb gibt es auch gar keine Notwendig- keit für größere Veränderungen. Auch an den Kernwerten der Ökoworld werden wir unverändert festhalten. Unsere Aufgabe in den nächsten Jahren wird es sein, die Öko- world im Sinne der Gründer erfolgreich weiterzuführen und zugleich weiterzuent- wickeln. Diesbezüglich haben wir für uns drei wichtige Handlungsfelder ausgemacht: „neue Zielgruppen“, „neue Produkte“ und „neue Themen“. Was meinen Sie damit konkret? Müller: Die Ökoworld ist aus der Anti- Atomkraft-Bewegung der 1970er-Jahre her- vorgegangen. Und noch heute ist dieser Personenkreis die größte Zielgruppe, mit der wir uns austauschen. Diese Zielgruppe ist aber inzwischen überwiegend im Ren- tenalter. In Zukunft wollen wir mit unse- ren Themen gezielt auch auf jüngere Men- schen zugehen. Gerade bei den jungen Menschen gibt es besonders viele, die sich für Nachhaltigkeit engagieren. Eine solche Zielgruppenerweiterung wird mit Sicher- heit auch Einfluss haben auf unser Marke- ting, unseren Vertrieb und unsere Social- Media-Aktivitäten. Machost: Da wir künftig gezielt auch jünge- re Zielgruppen ansprechen wollen, werden wir auch unser Produktportfolio überprü- fen. Wir haben hier schon ein paar Ideen: Neben der Einmalanlage wollen wir für die jüngere Zielgruppe zusätzlich zu Ver- mögensaufbau und Altersvorsorge auch die ratierliche Anlage in den Fokus neh- men, also einen Sparplan ins Schaufenster stellen. Das zweite große Thema, mit dem wir uns sehr intensiv beschäftigen, ist die Altersvorsorge. Da sprechen wir mit unse- rem Produkt, der Klimarente, schon heute viele Menschen an. Aber auch das Thema betriebliche Altersvorsorge werden wir wei- ter stärken. Wenn wir auf die betriebliche Altersvorsorge blicken, ist es eigentlich ein Skandal, wie wenig Menschen wissen, dass ihr Arbeitgeber verpflichtet ist, die betrieb- liche Altersvorsorge mit eigenen Beiträgen zu unterstützen. Dabei kommt die Alters- armut mit großen Schritten auf viele von uns zu. Deshalb müssen wir auch diese Themen besetzen, soweit es uns möglich ist. Unsere Klimarente ist extrem flexibel und tiefgrün und sie ist sowohl für die pri- vate als auch für die betriebliche Altersvor- sorge geeignet. Hier wollen wir auch gera- de an kleinere und mittlere Unternehmen ran, denen wir sogar mit unserem eigenen Versorgungswerk die Möglichkeit bieten, Konditionen zu bekommen, die sonst die großen Unternehmen bei Versicherern di- rekt bekommen. Da sprechen wir immer- hin von Rabatten in Höhe von 25 Prozent. Das ist nicht unerheblich. Hammerich: Beim dritten Handlungsfeld „neue Themen“ geht es darum, bei vielen gesellschaftlichen Aspekten den Dialog zu » Unsere Aufgabe wird es sein, die Ökoworld im Sinne der Gründer erfolgreich weiterzuführen. « Andrea Machost, Ökoworld Hans Heuser, FONDS professionell Torsten Müller, Ökoworld Katrin Hammerich, Ökoworld FOTO: © ANDREAS ENDERMANN fondsprofessionell.at 3/2023 227
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=