FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023

Hannes Cizek, neuer Chef der Raiffeisen KAG, verspricht im Interview digitale Vereinfachungen für den Vertrieb von Fonds- sparplänen . Auch der Abschluss der Vermögensverwaltung soll erleichtert werden. Aus Russland steigt die KAG komplett aus. H annes Cizek ist seit April CEO des sektoralen Fondsanbieters Raiffeisen KAG beziehungsweise der Dachgesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM). Als Digitalisierungsexperte hat er davor bei der Mutter Raiffeisen Bank International (RBI) an Modernisierungsprojekten gear- beitet. Nun soll auch die Fondsgesellschaft bessere digitale Services abliefern,wie Cizek seinen Kunden, den Raiffeisenbanken und den Raiffeisenlandesbanken (RLBs) ver- spricht. Herr Cizek, man hört, Chef der RCM, das sei ein Job, wo man von Raika zu Raika und von RLB zu RLB tingelt. Mussmanmö- gen. Haben Sie schon eine Tour d’Autriche hinter sich? Und wie geht’s Ihnen damit? Hannes Cizek: In der Geschäftsführung bin ich für das institutionelle Geschäft in Öster- reich und international verantwortlich und für den Bankenvertrieb in Österreich. Da ist man viel unterwegs, das ist dem dezen- tralen Sektor geschuldet. Das ist für mich aber keine Belastung, sondern mit ein Grund, den Job zu machen. Die Raiffeisen- banken und -landesbanken sind unsere Ver- triebspartner.Die sagen mir sehr direkt,was passt oder nicht. Es gibt keinen einzigen Termin, wo ich nichts mitnehme. Ein Start- vorteil ist, dass ich schon in der damaligen Raiffeisen Zentralbank (RZB, Anm.) für die digitale Transformation und das Projekt „Digitale Regionalbank“ zuständig war. Da habe ich über drei Jahre die Banken vor Ort intensiv kennengelernt. Ohne dieses Netzwerk wäre es sicher ein härterer Start. Die Digitalisierung zieht sich durch Ihre Karriere. Sie waren in der RBI etwa Leiter Group Digital Banking und haben mit Fin- techs zusammengearbeitet. Die Fondsge- sellschaften sind im Retail viel weniger di- gitalisiert als die Banken. Wo wird man merken, dass nun Sie CEO sind – nicht je- mand ohne Digitalisierungshintergrund? Die Organisation spürt, dass für mich die digitale Transformation entscheidend ist und kein lästiges To-do amRande.Wir stel- len uns die Frage, mit welchen Lösungen wir unseren Bankpartnern das Leben leich- ter machen können. Da geht es um Pro- duktinformationen, digitale Beratertrai- nings, Schulungen und Mifid-Konformität, Lösungen, die die Produktauswahl und den Beratungsprozess unterstützen. Da sehe ich sehr viel Potenzial. Was darf sich ein Berater erwarten? Für Berater wollen wir die Informations- plattform Infobreak weiterentwickeln. Wir sehen uns an, ob wir diese für andere Kun- den, Geschäftsbereiche und Länder einset- zen können. Im Retail überlegen wir etwa Lösungen für das Fondssparen, das klein- teilig und für den Berater aufwendig ist. Wann ist mit ersten Lösungen zu rechnen? Wir sind in der Konzeptionsphase. Ich bin seit sechs Monaten im Amt, und man muss sagen, verglichen mit Banken findet man bei Asset Managern weniger digitale Fähigkeiten im Haus vor. Natürlich sind Fondsservice, Fondsmanagement und Han- del längstens voll digitalisiert. Aber wenn man endkunden- und vertriebspartner- orientierte Lösungen bauen will, beginnt man in der Regel auf der grünen Wiese. Neu gibt es aber bereits ein Portal für insti- „Mit dem Digitalisierungs- grad bin ich unzufrieden“ » Da ist man viel unter- wegs. Das ist für mich aber keine Belastung, sondern mit ein Grund, den Job zu machen. « Hannes Cizek, Raiffeisen KAG FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN VERTRIEB & PRAXIS Hannes Cizek | Raiffeisen KAG 198 fondsprofessionell.at 3/2023

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