FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023

Steuer optimierung Das IT-Unternehmen Froots und die HDI Leben kooperieren im Bereich des Gewinnfreibetrags. Ermöglicht wird die steuerlich interessante Übernahme von Paragraf-14-Fonds in Fondspolizzen. D as Geschäft mit dem investitionsbe- dingten Gewinnfreibetrag ist für die heimische Fondsbranche seit der Einfüh- rung im Jahr 2010 ein fixer Bestandteil des Jahresendgeschäfts. Um die Eigenkapital- basis heimischer Unternehmen zu stärken, dürfen zehn Prozent der nicht entnomme- nen Gewinne in Paragraf-14-Fonds inves- tiert werden, die vier Jahre gehalten werden müssen. Der investierte Betrag wird von der Einkommensteuer freigestellt. Viele Unternehmer halten die Fonds danach langfristig im Firmendepot – nicht nur um die Eigenkapitalbasis des Unternehmens zu stärken, sondern auch ummit dem Kapital eine Altersvorsorge aufzubauen. Kapital- erträge, die im Lauf der Jahre erwirtschaftet wurden, müssen dann allerdings mit 27,5 Prozent versteuert werden. Eine interes- sante Lösung, um diese Steuerlast zu ver- meiden, haben nun die HDI Leben und das Wiener Unternehmen Froots gefun- den. Froots bezeichnet sich selbst als „WealthTech“und konzentrierte sich bisher auf Endkunden, denen eine „maßgeschnei- derte Vermögensverwaltung“ ab 150 Euro im Monat angeboten wird. Zu den Inves- toren hinter Froots zählt ein illustrer Kreis, zu dem Georg Kapsch, Andreas Treichl, Gina Goëss und Reinhold Baudisch zäh- len. Zuletzt kamen auch der Ex-Skispringer Gregor Schlierenzauer und Ronald Holz- mann, der ehemalige Niederlassungsleiter der FFB – Fidelity Fondsbank, hinzu. Letz- terem ist nun zu verdanken, dass sich Froots stärker dem B2B-Bereich zuwendet und die Kooperation mit der HDI Leben zustande kam. Steueroptimierte Altersvorsorge „Die Idee, einen eigenen Fonds aufzu- legen, gab es bei Froots schon länger. Im Gespräch mit der HDI Leben zeigte sich dann, dass der Bedarf für ein Produkt im Bereich der steueroptimierten Altersvor- sorge vorhanden ist. Somit entstand vor zirka neun Monaten die Idee, einen Para- graf-14-Fonds aufzulegen und diesen lang- fristig mit den Vorteilen einer Fondspolizze zu kombinieren“, beschreibt Holzmann den Entwicklungsprozess. Startkapital von der Talanx AG Auch bei der Fondsauflage half die Ver- bindung zur HDI Leben: So wird der Froots Multi Asset §14 Fonds über die Konzernschwester Ampega Investments aufgelegt, und die Konzernmutter Talanx AG liefert zum Start fünf Millionen Euro an Seedkapital. Die detaillierte Zusammen- arbeit beschreibt Froots-CEODavid Mayer- Heinisch so: „Wir unterstützen über die Asset-Management- und die Tech-Seite und die HDI Leben bringt die Vertriebsun- terstützung und die Fondspolizze ein, so haben wir eine sehr gute Symbiose. Der von uns ebenfalls aufgesetzte Onboarding- Prozess für die Vertriebspartner ermöglicht eine einfache Abwicklung.“ Zudem hilft die IT-Lösung dem Berater, im Auge zu behalten, wann die steuerliche Behaltefrist abläuft und in die Polizze investiert werden kann. „Mit unserer Lösung holen wir den Berater optimal ab und unterstützen ihn bei der gesamten Abwicklung“, so Holz- mann. Für die HDI Leben bietet die Kooperation laut Christian Wagner, Leiter Produktmanagement, „die ideale Ergän- Ein neuer Paragraf-14-Fonds soll die Synergien zwischen Mensch und Maschine optimal nutzen. Über eine Kooperation mit der HDI Leben kann der Fonds nach vier Jahren in eine Fondspolizze übertragen werden. VERTRIEB & PRAXIS Froots 182 fondsprofessionell.at 3/2023 FOTO: © IMPRAVE | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=