FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2023

Der ÖSTERREICHISCHE FONDSPREIS wird an die besten aktiven Fonds- manager der vergangenen fünf Jahre vergeben. Doch wie schlagen sich diese nach der Verleihung? Das Update zum zweiten Quartal. Triumph der Schwellenländer Im Vorquartal konnten unter den Preisträgern des ÖSTERREICHI- SCHEN FONDSPREISES vor allem Rentenfonds aus den Emerging Markets aufzeigen. Diesmal reüssierten auch die Aktienpendants. A lljährlich vergibt FONDS professio- nell in Kooperation mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) den ÖSTER- REICHISCHEN FONDSPREIS – ein Award, der in verschiedenen Kategorien die über fünf Jahre hinweg am besten perfor- menden aktiven Fonds würdigt. In der wei- terführenden Betrachtung wollen wir uns ansehen, welche Kategorie seit der jüngsten Preisverleihung und somit im Jahresverlauf die stärkste Performance aufweist. Das sind weder aggressive Mischfonds noch Aktien aus Europa oder gar Deutsch- land, nein: Es sind die Emerging Markets. Dieser Trend hat sich bereits im vorigen Quartal abgezeichnet. Damals waren es aber vor allem die Anleihen aus der Re- gion, die dem Rest des Marktes davon- gezogen sind. Wie berichtet konnte hier der Carmignac Portfolio – EM Debt mit einem Plus von sagenhaften 9,4 Prozent reüssieren. Die Performance von Emerging-Markets- Aktienfonds blieb jedoch im Vergleich zu anderen Segmenten und Sektoren relativ unauffällig. Da wir uns zu Jahresbeginn in einer durchaus anleihenfreundlichen Phase be- fanden, hätte es also sein können, dass die positiven Impulse in diesem Segment eher von der Assetklasse – also dem Anleihen- aspekt – als von der geografischen Kompo- nente getragen wurden. Tatsächlich haben Anleihen aus dem Emerging-Markets-Seg- ment aber auch im zweiten Finanzab- schnitt hochsolide abgeliefert. Diesmal war es der regional etwas risikoreicher orientier- te Aberdeen Standard – Frontier Markets, der zwar imQuartal zuvor enttäuscht hatte, im zweiten Abschnitt mit 7,21 Prozent plus aber eine enorm starke Leistung abge- rufen hat. Andreas Ritter, Co-Vorstand des IVA, zumMarktumfeld: „Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt in den Lokalwährun- gen der Schwellenländer haben im zweiten Quartal durchschnittlich 2,39 Prozent zu- gelegt, EM-Rentenfonds mit Währungs- schwerpunkt in Hartwährungen haben hingegen nur 0,87 Prozent erzielt.“ Für globale Rentenfonds sah das Ergeb- nis hingegen durchwachsener aus: Zwei von drei Strategien notierten im Minus und blieben auch hinter ihrer jeweiligen Peergroup zurück. Reines Alpha An dieser Stelle wollen wir kurz die Methodik der IVA-Fondsbewertung und die fortlaufende Evaluierung der unterjäh- rigen Performance werfen: Der Award (sie- he Ausgabe 1|2023) wird von FONDS pro- fessionell in Kooperation mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) vergeben. Da- bei werden nur Fonds berücksichtigt, die über einen fünfjährigen Beobachtungszeit- » Rentenfonds in (…) Lokalwährungen der Schwellenländer haben im zweiten Quartal 2,39 Prozent zugelegt. « Andreas Ritter, Co-Vorstand IVA MARKT & STRATEGIE ÖSTERREICHISCHER FONDSPREIS 124 fondsprofessionell.at 3/2023 FOTO: © GÜNTER MENZL

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