FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

US-BANKENKRISE JP Morgan schluckt First Republic Die kalifornische Finanzaufsicht hat in der Nacht zum 1. Mai die ange- schlagene First Republic Bank ge- schlossen und das Vermögen auf die staatliche Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) übertragen.Die FDIC verein- barte mit der Großbank JP Morgan Chase die Übernahme aller Gutha- benkonten und nahezu aller Vermögens- werte der First Republic. Die Schließung des Instituts war notwendig geworden, nachdem Kunden innerhalb kurzer Zeit Guthaben im Umfang von mehr als 100 Milliarden Dollar abgehoben hatten. Die Bank ist das dritte bedeutende Finanzinsti- tut, das innerhalb der vergangenen Wo- chen pleiteging. Zuvor waren die Silicon Valley Bank und die Signature Bank kolla- biert. Im Kern hatten Bankkunden Zweifel daran, dass die Institute die Zinswende meistern. Im Gegensatz zu den anderen zwei Bankinsolvenzen, bei denen die Ein- lagensicherung Guthaben über das gesetz- liche Limit von 250.000 Dollar hinaus garantierte, sichert bei der First Republic Bank nun JP Morgan die Einlagen. „JP Morgan wird alle Guthaben absichern, versichert oder nicht“, betont das Institut. Allerdings holen sich die New Yorker selbst auch eine Rückversicherung: Für die Über- nahme von privaten und gewerblichen Immobilienkrediten und von Firmenkredi- ten wurde vereinbart, dass sich Bank und FDIC mögliche Verluste teilen. SPARKURS Deutsche Bank schrumpft Vorstand Der bislang für das internationale Privat- kundengeschäft zuständige Claudio de Sanctis soll spätestens ab November den Sitz von Karl von Rohr im Vorstand der Deutschen Bank übernehmen. Der Leiter der Privatkundenbank und stellvertretende Vorstandschef des Instituts hat seinen Rück- zug angekündigt. Die Verantwortung im Vorstand für die Fondstochter DWS, die bislang auch von Rohr oblag, geht aber an Finanzvorstand James von Moltke. Zudem gibt die imDeutsche-Bank-Vorstand für das Amerika-Geschäft verantwortliche Christi- na Riley ihren Posten ab. Das Amerika-Ge- schäft übernimmt der für die Administra- tion sowie Recht und Compliance verant- wortliche Stefan Simon. Der Vorstand des Geldhauses wird somit von zehn auf neun Köpfe verkleinert. Zudem kündigte die Bank einen schärferen Sparkurs an. In den nächsten drei Jahren will das Institut 2,5 Milliarden Euro einsparen. FP FP In den USA ist mit der First Republic Bank binnen wenigen Wochen die dritte Bank pleitegegangen. Das Institut kämpfte mit den Folgen der Zinswende. NEWS & PRODUCTS Banken 32 fondsprofessionell.at 2/2023 Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.at Rudolf Eder übernimmt im Bankhaus Spängler die Leitung der Niederlassung in Linz. Er folgt dem lang- jährigen Oberösterreich- Chef Johann Penzenstadler nach, der Ende Juni in den Ruhestand geht. Anfang März zog Claudia Süssenbacher in den Vorstand der Raiffeisen NÖ-Wien ein. Sie wird für die Bereiche Risikomanage- ment, Sanierung, Com- pliance und Recht zustän- dig sein. Auch Roland Mechtler nahm im März seine Arbeit im Vorstand der Raiffeisen NÖ-Wien auf. Er wird zu- künftig die Bereiche Effi- zienz, Technology, Treasury und Nachhaltigkeit inne- haben. Christiane Flehberger ist von der Raiffeisen KAG zur Stadtbank in Wien ge- wechselt. Dort leitet sie künftig das Privatkunden- geschäft. Flehberger ist seit 2011 in der Raiffeisen-Ban- kengruppe tätig. Karin Grün , seit Anfang dieses Jahres Österreich- Chefin der Deutschen Bank und Leiterin der Filiale Wien, ist mit Anfang März auch in den Vorstand des österreichischen Banken- verbands berufen worden. FOTO: © JASON HENRY | BLOOMBERG, BANKHAUS SPÄNGLER, LICHTPUNKT FOTOGRAFIE | RAIFFEISEN NÖ-WIEN, RAIFFEISEN NÖ-WIEN, GEORG WILKE | DEUTSCHE BANK, SABINE KLIMPT | STADTBANK, LEADERSNET/FELTEN

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