FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

triebsteams unterstützen, relevanter für Kunden zu sein? Wie können wir die Kun- denerfahrung verbessern? Was lernen wir aus Daten, um unsere Arbeitsweise zu op- timieren? Das Ziel ist, dass wir zu jeder Zeit wissen, was Kunden genau brauchen. Wir müssen uns dabei ständig das menschliche Element vergegenwärtigen. Wir sind in einem Mensch-zu-Mensch-Geschäft tätig, das von der Digitalisierung gestützt wird. Können Sie uns ein konkretes Beispiel ge- ben, wie Sie den Kontakt zu den Kunden durch Digitalisierung verbessern wollen? Eine Person im Vertrieb investiert sehr viel Zeit, den Kunden zu verstehen. Man trifft sich nicht nur persönlich, man muss im Hintergrund hohen Researchaufwand be- treiben, um das ganze Bild zu kennen. Wir liefern den Beratern diesen Einblick in die Kundenbelange direkt auf den Tisch. Wer die besseren Informationen hat, spart nicht nur selbst Zeit.Umgekehrt wird so eine Be- gegnung auch für die Kunden viel effektiver. Sie bezeichnen das Kundenerlebnis als großen Trend. Welche Pläne haben Sie? Für Kunden sind natürlich in erster Linie Performance und Investmentangebot aus- schlaggebend. Andererseits geht es um die Erfahrung, die sie mit uns haben. Wir re ektieren da gerade jeden einzelnen Be- rührungspunkt vom Marketing über das Kundenmanagement bis zum Reporting. Wir wollen sicherstellen, dass die Kunden- erfahrung gleich ist, unabhängig davon, über welches Land, Team oder welchen Kanal der Kunde kommt. Sie beliefern eine große Kundenbandbreite. Wo genau merkt zum Beispiel ein institu- tioneller Kunde etwas von Ihrer neuen Strategie? Und wo spüren Banken oder Vermögensberater Ihre Bemühungen? Die Verbindung mit uns entsteht über zwei Schlüsselstellen: zum einen über den Fonds. Zum anderen haben wir eine stei- gende Anzahl von Kunden in unseren seg- regierten,maßgeschneiderten Strategien. In beiden Feldern unternehmen wir etwa momentan große Anstrengungen mit Blick auf ESG und die Transparenz, wie wir mit unseren Kunden über die Nach- haltigkeitsberichte kommunizieren. Wer sind bei diesen segregiertenMandaten Ihre Hauptkunden? Natürlich zum einen große institutionelle Player wie Pensionskassen oder Versiche- rungen, die uns beauftragen, Assets indivi- duell, also nicht im Fondsmantel, zu ver- walten. Zum anderen professionalisieren Vermögensverwalter oder Retailvertriebe zunehmend ihr Geschäft und beauftragen uns, als Sub-Advisor ihre eigenen Fonds zu managen. Haben Sie Zahlen, wie sich dieses segre- gierte Geschäft entwickelt? Wir veröffentlichen die Anteile nicht. Aber ich kann Ihnen einen Hinweis geben: Vor zehn oder 20 Jahren wurde fast alles im Fondsmantel gemacht. Im Asset Manage- ment ging es hauptsächlich um Skalierung. Wenn Sie in die Zukunft blicken, dann werden Fonds zwar weiter ihre Berech- tigung haben, um Assets zu poolen. Ein immer größerer Anteil unseres Zuwachses kommt jedoch aus maßgeschneiderten Strategien. Entweder weil uns ein Kunde in Assetklassen, die unsere Stärke sind, die Ver- mögensverwaltung überträgt – etwa Invest- » Eine Person im Vertrieb investiert sehr viel Zeit, den Kunden zu verstehen. Wir liefern den Beratern diesen Einblick in die Kundenbelange direkt auf den Tisch. « M i c h ae la C o ll et Jac k so n , C o l u m b ia T h r e a dn e e d l e FOTO: © TOM BIRTCHNELL fondsprofessionell.at 2/2023 227

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