FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

gen, sondern auch bei den passiven – ins- besondere bei den Standardindizes, bei denen sich die einzelnen Produkte kaum unterscheiden“, ergänzen die Scope-Exper- ten. Allerdings unterscheiden sich im Pas- siv-Feld die Eidgenossen.Während die UBS bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) eine starke Position einnimmt, blieb die Credit Suisse hier ein eher kleiner Anbieter – und setzte stärker auf herkömmliche Indexfonds. Im Passiv-Bereich stehe für die UBS also die strategische Entscheidung an, ob künftig neben ETFs auch Indexfonds angeboten werden sollen, so die Analysten. Kandidaten für Fusionen Welche Fonds verschmolzen oder liqui- diert werden, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Großteil der rund 470 untersuchten Fonds weist ein hohes Volu- men auf. Bei den Schwergewichten domi- niert klar die UBS: Neun der zehn größten Fonds stammen von dem Institut. Dem- gegenüber verwalten 140 Fonds weniger als 100 Millionen Euro. „Sie sind damit typische Kandidaten für Fusionen und Schließungen“, meinen Claus und Härtel. Neben dem Volumen spielt auch die Performance eine Rolle. Jedes Haus wartet mit Stärken auf, die fortgeführt werden dürften. „Schwächere Produkte mit unter- durchschnittlichen Ratings nden sich bei der UBS insbesondere bei den Mischfonds, bei der Credit Suisse bei Schwellenländer- Unternehmensanleihen“, erläutern die Ana- lysten. Hier könnte das vereinte Haus von der Stärke des jeweils anderen Partners pro tieren. „Im Bereich Wandelanleihen können beide Häuser mit guten Ratings punkten, doch wäre es aufgrund des Nischencharakters sinnvoll, Teams und Produkte zusammenzulegen“, argumentie- ren die Rating-Experten. Gerade erst begonnen Daneben gibt es auch Felder, die nicht von beiden Häusern überlappend abge- deckt werden. „Dazu zählen etwa Themen- fonds, Schwellenländeranleihen, Nach- haltigkeit und einige Spezialitäten“, so das Duo. Die Kombination aus UBS und Cre- dit Suisse erweitert also das Angebot für die Kunden des jeweils anderen Instituts. Doch bis Klarheit darüber herrscht, wel- che Fonds bestehen bleiben und welche verschmolzen werden oder verschwinden, dürfte einige Zeit verstreichen. Für den Ge- samtkonzern rechnet der irischstämmige UBS-Präsident Kelleher damit, dass die Integration der Banken „drei bis vier Jahre“ dauert. „Der Zusammenschluss der UBS mit der Credit Suisse ist ein Riesenprojekt, bei dem die Arbeit gerade erst begonnen hat“, formuliert es Oliver Mihm, Gründer und Chef der Beratungsgesellschaft Inves- tors Marketing. SEBASTIAN ERTINGER FP » Es ist ein historischer Tag, von dem wir gehofft hatten, dass er nicht kommen würde. « Colm Kelleher, UBS Die neue Nummer zwei Die größten Anbieter von Publikumsfonds in Europa Die neue Schweizer Großbank schiebt sich an Amundi vorbei auf Platz zwei hinter Blackrock. Quelle:RefinitivLipper |Stand:März2023 0 200 400 600 800 1.000 1.200 DWS J.P. Morgan AM Amundi UBS&Credit Suisse Blackrock Verwaltetes Vermögen in Milliarden Euro UBS Credit Suisse Aufstieg in die Top Five Die größten ETF-Anbieter in Europa Auch im ETF-Ranking rücken die Eidgenossen nach oben – außer die Mittel- abzüge halten an. Quelle:RefinitivLipper |Stand:März2023 0 100 200 300 400 500 600 Vanguard UBS&Credit Suisse ETF Xtrackers Amundi iShares Verwaltetes ETF-Vermögen in Milliarden Euro UBS Credit Suisse fondsprofessionell.at 2/2023 219 FOTO: © MARTIN RUETSCHI SWITZERLAND | UBS

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