FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

Zu Jahresbeginn hat Franck du Plessix die Führung von Amundi Austria übernommen. Im Interview mit FONDS professionell erklärt der sprachenversierte Franzose, wie die Zukunft für Österreichs drittgrößte Fondsgesellschaft aussehen soll. A mundi hat mit Franck du Plessix einen energischen CEO nach Öster- reich geschickt, der nach fünf Monaten im Land mit einer guten Portion Deutsch auf- wartet und ießend vom Englischen ins Tschechische wechselt. Seine Energie muss du Plessix unter anderem einsetzen, um die großen Änderungen bei den wichtigen Vertriebspartnern Unicredit und Bawag zu bewältigen. ImGespräch erzählt du Plessix, wie er auf den steigenden Wettbewerb rea- giert und warum unabhängige Vermögens- berater für Amundi wichtiger werden. Herr du Plessix, Sie waren lange Zeit in Tschechien … Franck du Plessix: Sieben Jahre! Haben Sie Ihre Sachen in Wien schon ausgepackt, oder managen Sie Österreich von außen? Ich bin übersiedelt.Wenn wir einen Markt übernehmen, dann leben wir dort. Für mich persönlich gehört es auch dazu, die Sprache zu lernen. Das habe ich in Tsche- chien ebenso gemacht. Eine sehr schwere Sprache. Was ist Ihr tschechisches Finanzlieblingswort? Dobré výsledky. Gute Ergebnisse. Und die sollen Sie nun auch in Österreich erzielen … Ich bin sehr glücklich, dass mir angeboten wurde, nach Österreich zu kommen, nach- dem Gabriele Tavazzani nach Italien ge- wechselt ist. Der österreichische Fonds- markt ist viel größer als der tschechische. Und Amundi Austria ist auch diversi zier- ter. In Tschechien konzentrieren wir uns auf den Retailvertrieb über Banken. In Öster- reich haben wir zusätzlich zu unseren Bankpartnern Unicredit Bank Austria und Bawag sowie zum Drittvertrieb ein großes institutionelles Geschäft. Wie groß ist das gesamte Österreich- geschäft momentan? Institutionell und Retail halten sich mit ungefähr je 50 Prozent der verwalteten Ver- mögen die Waage. Rechnet man die von uns in Österreich vertriebenen Cross-Bor- der-Fonds hinzu, verwalten wir derzeit mehr als 35 Milliarden Euro für österreichi- sche Kunden. Abseits des großen Marktes ist Österreich wie ein kleines Dorf. Jeder kennt jeden, das mag ich.Deshalb lerne ich die Sprache. Ich will in den Markt eintau- chen und ein Teil der Familie werden. Mit welchemkonkreten Auftrag hat Amundi Sie nach Österreich geschickt? Wir wollen die Diversi zierung des Ge- schäfts, das Werner Kretschmer aufgebaut und Gabriele Tavazzani fortgeführt hat, er- weitern. Es sollen die Kooperationen mit Bankpartnern, mit Drittpartnern wie IFAs (unabhängige Berater, Anm.) und mit Institutionellen ausgebaut werden. Und es wird sich bei ETFs und ESG viel tun. Was wird neu? ESGmuss man etwa unter dem Aspekt se- hen, dass wir den relativ neuen Zweig Amundi Technology in Österreich auswei- ten wollen.Wir entwickeln seit einiger Zeit „In fünf Jahren werden die ETFs gleichauf liegen“ » Jeder kennt jeden, das mag ich. Ich will in den Markt eintauchen und ein Teil der Familie werden. « Franck du Plessix, Amundi Österreich FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN VERTRIEB & PRAXIS Franck du Plessix | Amundi Österreich 208 fondsprofessionell.at 2/2023

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