FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

Das klingt schon sehr nach einer Allfinanz- lösung … Ja, das ist durchaus unser Ziel. Vermögens- berater sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, über uns alle Finanzdienstleistun- gen abzuwickeln.Wir möchten die gesam- te Wertschöpfungskette abbilden. Wenn möglich, wollen wir im Versicherungsbe- reich auch im Gewerbebereich einsteigen. Wir wollen mit dieser Strategie besser auf die Herausforderungen der Zukunft vor- bereitet sein. Auch wenn ein generelles Provisionsverbot im Moment vom Tisch ist, wollen wir das Geschäftsmodell breiter aufstellen, ummit solchen Veränderungen besser umgehen zu können. Mir ist aber auch wichtig, in Zukunft mehr Emotionen zu schaffen. Natürlich sieht der Berater das Haftungsdach vor allem als Abwicklungs- werkzeug, wir möchten künftig aber auch eine Vision der Zukunft mit ihm teilen. Getreu unseremMotto „Finanzplanung ist Lebensplanung“wollen wir auch alle Bera- ter begleiten und unterstützen. Die Fusion von Top Ten und Jung, DMS & Cie. schreitet in Österreich voran.Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen den Unter- nehmen, und wo ergänzen sie sich? Jung, DMS & Cie. ist eher auf größere Vertriebsstrukturen spezialisiert. Top Ten kann hingegen viel individueller auf Bera- ter eingehen. Das passt gut zusammen. In Zukunft sehen wir uns daher nicht nur als Abwickler, sondern deutlich service- und beraterorientierter.Wir wollen dem Vermö- gensberater Unterstützung beim Ausbau seines Geschäftsmodells anbieten. Unser Anliegen ist es dabei aber auch, die Finanz- beratung und die Branche als solche weiter zu verbessern. Dies soll mit einem hohen Grad an Digitalisierung, Flexibilität und Produktvielfalt einhergehen. Über Top Ten haben wir in Zukunft auch Zugriff auf sehr individuelle Vermögensverwaltungs- lösungen, die gut in die Zeit passen. Die Märkte sind volatil, und ein Berater mit 300 Kundendepots tut sich schwer, wenn er rasch auf Marktgegebenheiten reagieren muss. Mit einer Vermögensverwaltung als Core-Investment sieht die Sache anders aus. Hier kann rasch über alle Kunden auf Marktveränderungen reagiert werden, das wird in Zukunft noch deutlich wichtiger werden. Das Besondere an der Lösung ist, dass dadurch jeder Berater seine Kunden- portfolios standardisieren kann. Ein großer Vorteil, den der Top-Ten-Deal mit sich bringt, ist, dass man deutlich an kriti- scher Größe gewonnen hat … Ja, wir haben im gemeinsamen Haftungs- dach dann über 200 Berater mit einem Bestandsvolumen von 700 Millionen Euro angebunden. Damit liegen wir bei den Haftungsdächern in Österreich unter den Top Drei. Gerade im Hinblick auf die In ationsentwicklung wird die Größe für das Geschäftsmodell Haftungsdach immer wichtiger.Die Gebühren haben sich in den vergangenen 20 Jahren ja kaum verändert, daher braucht man die Größe, um über- leben zu können. Wie ist die Stimmung unter den Top-Ten- Partnern ? Es gab bisher noch keine gemeinsame Ver- triebsveranstaltung. Wir sind natürlich mit Thomas Fischer, Christian Schuller und Wolfgang Frank in engem Kontakt und nehmen die Stimmung quasi indirekt über » Damit liegen wir bei den Haftungsdächern in Österreich unter den Top Drei. « Ali Eralp, Finum | JDC FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN.COM fondsprofessionell.at 2/2023 203

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