FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

Optimierungs druck Eine Übernahme und ein Rückzug im Bereich der Haftungsdächer sorgen für Veränderung. Die Zahl der Vermögensberater bleibt dabei auf einem stabilen Niveau. S pektakuläre Umbrüche und Verän- derungen erfolgen im heimischen Finanzvertrieb immer seltener, der Markt ist unter einigen größeren Wertpapier r- men aufgeteilt, und auch die vorangegan- gene Konsolidierung scheint abgeschlossen. 2020 erregte die Wiener Privatconsult mit der Übernahme des Grazer Haftungsdachs Supris etwas Aufmerksamkeit, danach herrschte wieder Ruhe. Kostendruck und regulatorische Anforderungen, die seit zwei Jahrzehnten kontinuierlich wachsen, nah- men aber auch zuletzt weiter zu, was Haf- tungsdächer zwingt, ihr Geschäftsmodell, das davon abhängig ist, Skalene ekte zu erzielen, auch weiterhin zu optimieren. In diesem Licht ist die Fusion zwischen den Wertpapierunternehmen Jung, DMS & Cie. und Top Ten zu sehen. Letztere verfügt in Österreich über ein Bestandsvolumen von mehr als 300 Millionen Euro. Insge- samt 60 Vertriebspartner zwischen Bregenz und Wien sind an das Unternehmen ange- schlossen. Durch die Fusion werden zu- künftig rund 200 selbstständige Berater unter dem Dach der JDC Group Austria agieren. „Wir haben uns für die nächsten Jahre ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt und werden entsprechende Investitionen tätigen, um diese Ziele umzusetzen“, erklärt Ali Eralp, CEO der JDC Group Austria (siehe auch Interview ab Seite 202). Rückzug des BAF Wie unverzichtbar die Weiterentwick- lung des Geschäftsmodells ist, zeigt aber vor allem der kürzlich bekannt gegebene Rückzug des Bank Austria Finanzservice. Künftig wird man mit unabhängigen Vertriebspartnern nur noch im Bereich der Kreditvermittlung über die Unicredit Bank Austria zusammenarbeiten. Der Name „Bank Austria Finanzservice“ wird somit nach mehr als 25 Jahren von der Bild äche verschwinden. Im vermittelten Wertpapier- geschäft konnte man laut dem bisherigen BAF-Geschäftsführer Siegfried Prietl bis dato nicht an die große Erfolgsstory des Im Bereich der heimischen Finanz- vertriebe tut sich einiges, die Zahl der Vermögensberater bleibt dabei aber bislang sehr stabil. Dies zeigte sich auch am FONDS professionell KONGRESS Anfang März. Entwicklung der vgV und WPV 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023* FDLA/WPV – natürliche Personen 4.408 3.724 2.171 1.343 692 695 672 536 446 441 387 364 370 vgV – natürliche Personen 1 2.111 1.902 2.384 2.487 2.440 2.424 2.194 1.944 1.816 1.432 1.483 1.529 1.544 vgV – juristische Personen 2 96 100 122 203 222 241 240 244 220 299 307 355 334 FMA-Zahlen gesamt 6.615 5.726 4.677 4.033 3.354 3.360 3.106 2.724 2.482 2.172 2.177 2.248 2.247 Vermögensberater + WPV-WK-Zahlen 3 4.942 4.667 4.348 3.873 3.928 3.874 3.677 3.609 3.504 3.457 3.563 3.639 3.638 1 inklusiveMitarbeitervon juristischenPersonen | 2 Als juristischePerson registriertevgVarbeitenmitmehrerenAngestelltenausdereigenenOrganisationheraus. | 3 EswurdennuraktiveGewerbeberechtigungengezählt. Quelle:FMA,Wirtschaftskammer |*perEndeMärz2023 VERTRIEB & PRAXIS Finanzvertrieb 194 fondsprofessionell.at 2/2023 FOTO: © GÜNTER MENZL

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