FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2023

Dialog-Leben-Vorstand Florian Sallmann und Österreich- Direktor Willi Bors erklären, welche Auswirkungen die Verschärfungen der Kreditvergaberichtlinie haben und warum Makler auf Berufsunfähigkeitsversicherungen hinweisen sollten. D ie zur deutschen Generali-Gruppe ge- hörende Dialog Leben zählt in Öster- reich seit Jahrzehnten zu den Spezialisten, wenn es um biometrische Absicherung geht. Vor allem das Geschäft mit der Risi- kolebensversicherung war neben der Be- rufsunfähigkeitsversicherung (BU) in den vergangenen Jahren das wichtigste Stand- bein für die Assekuranz. Speziell im Be- reich der Immobilien nanzierung wurde von Kreditvermittlern gern auf die Risiko- leben der Dialog zurückgegri en. Verschär- fungen im Bereich der Kreditvergabericht- linien (KIM-Verordnung) und das steigen- de Zinsumfeld blieben allerdings nicht ohne Folgen.Warumman beim Biometrie- spezialisten trotzdem nicht in Panik verfällt, erklären Vertriebsvorstand Florian Sallmann und der österreichische Dialog-Direktor Willi Bors im Gespräch. Herr Sallmann, Sie sind nun seit andert- halb Jahren als Vorstand der Dialog Leben tätig. Eine nicht gerade einfache Zeit, die Corona-Pandemie hat noch ihre Schatten geworfen und die Auswirkungen des Ukrai- nekrieges waren in allen Bereichen spür- bar. Was hat Sie in dieser Zeit besonders beschäftigt? Florian Sallmann: Wir mussten nach der Pandemie den gesamten Vertrieb wieder zum Laufen bringen. Insofern freut es mich, dass wir im vergangenen Jahr wieder verstärkt Präsenz zeigen konnten. Die Coronakrise haben wir Gott sei Dank überwunden. In Deutschland konnten wir zudem unser 50-jähriges Jubiläum feiern. Es war schön, eine Veranstaltung zu haben, in deren Rahmen alle Mitarbeiter wieder einmal zusammengekommen sind. Wie hat sich das Jahr 2022 auf die un- terschiedlichen Geschäftsbereiche aus- gewirkt? Sallmann: Wir hatten in der BU in Öster- reich sehr starke Zuwächse. In den Pande- miejahren haben die Menschen erkannt, dass die Absicherung ihrer Arbeitskraft und ihres Arbeitsplatzes extrem wichtig ist. In Österreich liegt die Anerkennungsquote für eine staatliche Berufsunfähigkeitspen- sion auch nur bei 30 Prozent, das sollte schon zu denken geben. Insofern sollten sich die Vermittler mit dem Thema stärker beschäftigen. In jedem Gespräch sollte auch auf die Möglichkeiten der BU-Absi- cherung hingewiesen werden. Willi Bors: Allein aufgrund der Haftungs- problematik sollten Vermittler immer auch im Beratungsprotokoll vermerken, dass auf die BU hingewiesen wurde.Wurde es nicht angesprochen, und es passiert ein Leistungs- fall, kann das haftungsrelevant werden. Sehen Sie in der Praxis bereits solche Fälle? Sallmann: Wir sehen schon, dass im Rah- men einer fehlenden Aufklärung im Bera- tungsprotokoll immer mehr Haftungsfälle entstehen. Bors: Auch im Bereich der Risikoleben soll- te dieses Problem nicht außer Acht gelas- sen werden. Da immer mehr Banken bei der Finanzierung keine Risikoleben zur Absicherung verlangen, sollten die Kredit- vermittler vorsichtig sein. Wenn im Bera- tungsprotokoll nicht festgehalten wurde, dass dem Kunden eine Risikoleben ange- „Die KIM-Verordnung hat dramatische Auswirkungen“ » Die Coronakrise haben wir sicher überwunden. « Florian Sallmann, Dialog Leben FOTO: © MATTHIAS KATZMAIR FONDS & VERSICHERUNG Florian Sallmann + Willi Bors | Dialog 188 fondsprofessionell.at 2/2023

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=