FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023

als der europäische Markt und außerdem höhere Zinsen. Doch aus Sicht europäi- scher Anleger sprechen wichtige Gründe für Euro-Anleihen. Zum einen können die Bewertungen trotz der niedrigeren Zinsen durchaus mit ihren US-Pendants mithal- ten. Aviva-Expertin Kara hält europäische High Yields aus Bewertungssicht sogar für attraktiver. Vor allem aber übersteigen die Wäh- rungsabsicherungskosten für US-Dollar-Po- sitionen mit derzeit rund 2,5 Prozent den Zinsvorteil deutlich. Für Euro-Anleger, die keine Währungsrisiken eingehen möchten, lohnt sich die Allokation in US-Dollar- Papieren daher nur in Ausnahmefällen. Aktienähnliches Risikoprofil Die starke Korrelation von Hochzins- anleihen zu Aktien und das deutliche Aus- fallrisiko haben Konsequenzen für ihre Rolle im Portfolio. Sie gelten nicht als Alternative zu sicheren Anleihen, sondern weisen ein aktienähnliches Risikopro l auf und zählen damit zu den riskanteren Depotbausteinen. Zur Auswahl stehen aktive Fonds und passive Indexfonds. Letz- tere haben gerade in den Beta-getriebenen Märkten der letzten Jahre mit geringen Ausfallraten und Di erenzierung gut abge- schnitten. Aktive Manager dagegen sind, zumindest in der Theorie, in einem volati- leren Umfeld im Vorteil: Anders als ein ETF können sie einerseits Wackelkandida- ten frühzeitig aus ihrem Portfolio verban- nen und andererseits auf potenzielle Auf- steiger ins Investment-Grade-Segment set- zen, die sogenannten „Rising Stars“. Die Unwägbarkeiten in diesem Bereich des Kapitalmarktes sind weiterhin hoch. Doch sollte die Konjunkturlandung nicht zu hart ausfallen, spricht tatsächlich einiges für Hochzinsanleihen. Aegon-High-Yield- Chef Hanson verweist darauf, dass ver- gleichbare Situationen in der Vergangen- heit Anlegern langfristig überdurchschnitt- liche Renditen beschert haben. Und auch Portfoliomanager Kyle Kloc von Fisch Asset Management hat eine ho nungs- frohe Nachricht: „High-Yield-Anleihen hatten noch nie zwei negative Jahre nach- einander.“ JOCHEN HÄGELE FP Kyle Kloc, Fisch Asset Management: „High-Yield- Anleihen hatten noch nie zwei negative Jahre nacheinander.“ Thomas Hanson, Aegon Asset Management: „Die Ausfälle dürften niedriger bleiben, als es in Rezessionszeiten üblich ist.“ Die größten Euro-High-Yield-Fonds Volumen Laufende Performance p.a. in % Fonds KVG ISIN Auflage (in Mio. EUR) Kosten 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre Aktive gemanagte Fonds Nordea 1 – European High Yield Bond Nordea LU0141799501 Jan. 02 3.122,80 1,32 % -3,69 -0,67 0,76 Candriam Bonds Euro High Yield Candriam LU0012119607 Mai 89 2.169,10 1,39 % -3,07 -0,27 0,92 Fidelity European High Yield Fidelity Int. LU0110060430 Juni 00 2.157,45 1,39 % -4,84 -1,31 0,28 DWS Invest Euro High Yield Corp DWS LU0616839766 Juli 12 2.037,97 1,22 % -3,30 -0,59 0,42 Passive Indexfonds (ETFs) Amundi Euro HY Bond ESG Amundi LU1681040496 April 18 201,88 0,40 % -5,17 -1,61 0,12 Lyxor ESG Euro High Yield ETF Amundi LU1812090543 Okt. 18 162,27 0,25 % -5,05 -1,41 -0,21 Pimco Euro Short Term HY Corp. Bond Pimco IE00BD8D5G25 Okt. 17 126,50 0,50 % -2,76 0,03 0,36 Quelle:MorningstarDirect |Stand28.2.2023 » Bei Hochzinsanleihen stehen die Ampeln bei uns zwischen Gelb und Rot. « Christian Finke, Monega fondsprofessionell.at 1/2023 93 FOTO: © FISCH ASSET MANAGEMENT, AEGON ASSET MANAGEMENT

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