FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023
wir zwei unterschiedliche Kundentypen ansprechen: Zum einen haben wir die klassische Privatbank mit Fokus auf Asset Management und zum anderen das Private Banking einer großen Universalbank, wo man aufgrund der Infrastruktur auch außerhalb des Asset Managements Services anbieten kann. Wenn Kunden da einen speziellen Bedarf haben, fühlen sie sich eher im Private Banking der Unicredit Bank Austria zu Hause.Wir werden weiter mit dieser Zwei-Marken-Strategie agieren. Ab welchem Vermögen wird man in der Schoellerbank betreut, ab welchem in der Bank Austria? Morales Albiñana-Rosner: Bei beiden Ein- heiten haben wir als Orientierung ein Ein- trittslevel von einer Million Euro Finanz- vermögen. Das ist etwas höher als in Öster- reich sonst üblich, aber wir haben auch hohe Betreuungsstandards. In den Jahren 2020 und 2021 hatten die Privatbanken hohe Zuwächse – zum einen weil die Kunden angesichts der Turbu- lenzen Rat gesucht haben, zum anderen wegen der schlussendlich guten Markt- entwicklung. Wie lief es im Jahr 2022? Morales Albiñana-Rosner: Unsere Net Assets wachsen weiter. Es ist aber keine Überra- schung, dass wir bei der Performance Ein- bußen haben, weil im Vorjahr alle Asset- klassen gelitten haben.Wir sehen trotz der schwierigen Marktlage kaum Ab üsse aus der Vermögensverwaltung. Ganz im Ge- genteil, die Kunden steigen auch neu ein. Die Zeiten, in denen man als Anleger, sa- lopp gesagt, fast nichts falsch machen kann, sind vorbei. In schwierigen Phasen braucht man einen Partner.Wir sehen auch, dass in volatilen Marktlagen unser Universe-Mo- dell geschätzt wird, weil man ohne Spesen- überlegungen kaufen und verkaufen kann. Kann man die Kundenentwicklung, die Sie ansprechen, beziffern? Morales Albiñana-Rosner: Wir konnten netto Zuwächse verzeichnen,mit denen wir sehr zufrieden sind. In der Division Wealth Management und Private Banking verwal- ten wir ein Finanzvermögen in Höhe von rund 26 Milliarden Euro. Gibt es imAnlagemix irgendwelche beach- tenswerten Trends abseits des üblichen Zulaufs bei Anleihen? Morales Albiñana-Rosner: Natürlich wird die Anleihenseite durch den Zinsanstieg inter- essanter.Wir sehen weitere Entwicklungen: etwa dass Kunden Versicherungslösungen wieder spannender nden, auch Individual- versicherungen, wo wir spezielle Konstruk- tionen anbieten. Private Equity steht eben- falls weiter im Fokus. Weingarts: Bei den strukturierten Produkten gibt es aufgrund des Zinsanstiegs wieder attraktivere Kupons bei Zinsprodukten. Wir können auch wieder Produkte mit 100 Prozent Kapitalschutz au egen. Durch die hohe Volatilität versprechen außerdem Aktien- und Barrier-Produkte wieder höhe- re Renditechancen. Wie ist der Zulauf bei Anleihen zu beurtei- len? Bleibt die Inflation hoch, schlägt man sie mit den aktuellen Zinsen auch nicht. Morales Albiñana-Rosner: Das stimmt, real kann man die In ation nicht allein mit Zinsen kompensieren.Man kommt um die Equity-Seite nicht herum. Eine ganzheit- liche Betrachtung ist daher unerlässlich. Vielen Dank für das Gespräch. EDITH HUMENBERGER-LACKNER FP KURZ-VITA: Frank Weingarts Seit dem Jahr 2004 für „onemarkets by Unicredit” tätig. Über die konzerneigene Marke onemarkets wurden bisher strukturierte Produkte wie Zertifikate und Hebelprodukte vermarktet. Weingarts verantwortet das Geschäft mit strukturierten Anlageprodukten in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa. Onemarkets gehört zur KAG „Structured Invest“, eine in Luxemburg angesiedelte 100- Prozent-Tochter der Unicredit Bank AG (HVB) München. » Diese neue Art des Fondsmanagements wird sich weiter- entwickeln. « Frank Weingarts, onemarkets, Unicredit FOTO: © GÜNTER MENZL BANK & FONDS Marion Morales + Frank Weingarts | Bank Austria 256 fondsprofessionell.at 1/2023
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