FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023

Kassepositionen aufzubauen und von der Seitenlinie zu beobachten, wie die Dinge sich in Bezug auf die Zinssituation, den Fortgang bei der Teuerung und die Auswir- kungen der Energiekrise entwickeln wer- den.Dabei wurden manche Überlegungen in Bezug auf Kapitalerhalt oder Diversi - kation immer weiter aufgeschoben. Und was wollen Sie dem entgegensetzen? De La Maza: Beispielsweise beobachten wir seit Beginn des Jahres ein aufgrund erheb- lich gestiegener Zinsen wieder deutlich anziehendes Interesse von Investoren am Bereich Fixed Income, seien es Investment- Grade-Anlagen oder auch High-Yield- Bonds. Vielen fehlt aber noch der Mut, wieder aktiv zu werden. Und auch wenn sich über das richtige Timing sicher treff- lich streiten lässt: Wir glauben in dieser Beziehung schon einige attraktive Ange- bote im Köcher zu haben. Was zum Beispiel? De La Maza: Neben den eben genannten eher klassischen Segmenten sind das auch Anlagen in Emerging Market Debt. Durch die im Juni vergangenen Jahres erfolgte Übernahme eines enorm erfolgreichen vierköp gen Teams von Danske Bank Asset Management sind wir in der Lage, auch dafür ein überaus attraktives Angebot zu machen. Für Investoren, die ihr Port- folio breiter diversi zieren und gleichzeitig dessen Volatilität reduzieren möchten, eignet sich zudem der Bereich der soge- nannten Liquid Alternatives. Unser Global Multi-Strategy Fund etwa weist eine bei nahezu null liegende Korrelation zu Risiko- investments auf. Wie sieht es auf der Aktienseite aus? Brogt: Angesichts einer am Horizont mög- licherweise lauernden Rezession wird die EZB nicht umhinkommen, mit weiteren, wenn auch sehr bedacht umgesetzten Zinserhöhungen zu versuchen, die Kern- in ation in den Griff zu bekommen. Das wird ein Umfeld schaffen, das eher wert- orientierten Sektoren und Unternehmen zugutekommt, die eine Art In ationsab- sicherung darstellen, weil sie weniger emp- ndlich auf steigende Zinsen reagieren. Und diese finden Sie wo genau? De La Maza: Zum Beispiel im Bereich der europäischen Large und Small Caps, da die hiesigen Märkte in der Regel eine eher zy- klische Struktur aufweisen. In Verbindung mit den im vorigen Jahr erfolgten hohen Bewertungsabschlägen reagieren damit insbesondere die Aktienmärkte in Europa positiv auf jegliche Erleichterung, die sich aus einem schwächeren US-Dollar, geo- politischen Lösungen und einer weiteren Erholung der Nachfrage nach dem Aus- laufen der Pandemie ergeben könnte. Brogt: Unter einem etwas anderen Blick- winkel gehören zudem weitere Aktienstra- tegien zu den eben genannten 17 Sektoren, in denen Janus Henderson ein wirklich kompetitives Angebot zu bieten hat. Eher unter Timinggesichtspunkten gilt das etwa für Anlagen in globalen Immobilienaktien, die in der Vergangenheit oft von einer Kombination aus hohen In ationserwar- tungen und einem damit einhergehenden Wirtschaftswachstum pro tiert haben. Von Multi-Asset-Investments scheinen Sie nicht allzu viel zu halten. De La Maza: Im Gegenteil! Auch wenn andere Marktteilnehmer das Thema bereits abgeschrieben haben: Wir glauben, dass eine Strategie wie Multi-Asset nach wie vor eine große Zukunft vor sich hat – gerade auch in einer von Unsicherheit geprägten Situation, wie wir sie aktuell an den Kapi- » Unser Global Multi- Strategy Fund weist eine bei nahezu null liegende Korrelation zu Risiko- investments auf. « Ignacio De La Maza, Janus Henderson KURZ-VITA: Ignacio De La Maza Seit über 13 Jahren steht Ignacio De La Maza in den Diensten von Janus Henderson und der Vorgängergesellschaft Henderson Global Investors. Im Januar 2020 wurde er zum Leiter des Vertriebs über Intermediäre in der EMEA-Region und in Lateinamerika berufen. Vor seiner Zeit für das amerikanisch-britische Haus war der gebürtige Spanier für New Star Asset Management tätig. FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Ignacio De La Maza + Daniela Brogt | Janus Henderson 246 fondsprofessionell.at 1/2023

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