FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2023

die Politik in Österreich noch sehr deutli- ches Aufholpotenzial.Die Politik sollte den Menschen reinen Wein einschenken, denn die staatliche Absicherung ist nicht garan- tiert.Man muss sich nur vor Augen führen, dass 70 Prozent aller Anträge auf eine staat- liche BU-Pension abgelehnt werden. Gibt es bereits Pläne für neue Produkte, die sich aus der Symbiose von Merkur Versi- cherung und Merkur Lebensversicherung ergeben könnten? Wer rastet, der rostet …(lacht).Wir werden unsere FLV und die BU weiterhin optimie- ren und so modern halten, wie es nur geht. In der BU planen wir für die kommenden Monate das eine oder andere Highlight. Und für die FLV planen wir für das zweite Quartal einen exiblen Baustein für den Bereich des Ablaufmanagements. Damit wollen wir am Ende der Vertragslaufzeit eine bessere Flexibilität hinbekommen. Mit der Metis Invest hat die Merkur Versi- cherung schon einen Asset Manager im Haus. Gibt es bereits eine stärkere Ver- schränkung zwischen der Metis Invest und der Merkur Lebensversicherung? Wenn ja, wie sieht diese im Detail aus? Es wurde etwa kürzlich der Metis Bond Euro Corporate ESG bei der Merkur Le- ben in die Fondsauswahlliste aufgenom- men. Zudem ist geplant, nun zwei bis drei Dachfonds der Metis in das Angebot zu übernehmen. Innerhalb der Metis will man sich zudem weiterentwickeln, und man macht sich entsprechende Gedanken darüber. Insofern wird man in Zukunft vielleicht einmal den einen oder anderen neuen Weg gehen. Die Merkur Gruppe ist auch im Ausland tätig. Gibt es Pläne, die Produkte der Merkur Leben auch in anderen Märkten anzubieten? Es gibt schon erste Überlegungen in diese Richtung. Zum Beispiel in Südtirol,wo wir derzeit über den freien Dienstleistungsver- kehr mit der Merkur tätig sind – da krib- belt es uns durchaus in den Fingern. Mit eigenen Konzerntöchtern sind wir in Slowenien, Kroatien und Serbien tätig. In Slowenien hat man aber bereits eigene Lebensprodukte. Daher muss man prüfen, ob das zielführend ist. Meiner Erfahrung nach ist es besser, Märkte zu bearbeiten, in denen es noch keine eigene Gesellschaft mit ähnlichen Produkten amMarkt gibt. Im Ausland zu wachsen wird derzeit auch nicht das vorrangige Ziel sein, oder? Nein, wir haben genügend To-dos hier in Österreich zu erledigen. Wir wollen hier- zulande als Personenversicherer die erste Wahl bei der Absicherung des Menschen sein, und da haben wir noch einige Haus- aufgaben zu erledigen. ErsteWahl unter den Personenversicherun- gen, was darf man sich darunter vorstellen? Will man die Nummer eins werden? Da muss man vorsichtig sein mit der Wort- wahl.Wir schielen nicht auf denMitbewerb, wir konzentrieren uns auf unsere Kunden. Da wollen wir die erste Wahl sein.Aber wir sind stolz, in der Gesundheitsversicherung Platz zwei zu besetzen. Aufgrund unserer 225-jährigen Expertise kommt tari ich kei- ner an uns vorbei. Im Bereich Leben, BU und Unfall haben wir jetzt die richtigen Produkte und das passende Team. Danke für das Gespräch. GEORG PANKL FP KURZ-VITA: Markus Spellmeyer Markus Spellmeyer, seit Mitte 2022 als Vorstand für die Merkur Versicherung AG und die Merkur Lebensversicherung AG tätig, begann seine Karriere bei der DKV Deutsche Kran- kenversicherung, wo er mehr als zehn Jahre unterschied- liche Führungspositionen im In- und Ausland ausübte. Unter anderem war der gelernte Versicherungskaufmann für fast zwei Jahre als Vertriebsdirektor in Indien tätig. Danach war er als Prokurist und Leiter „Vertrieb, Marketing & Training“ bei der Signal Iduna für die Märkte Polen, Ungarn und Rumänien verantwortlich. Von 2014 bis Juli 2022 arbeitete Spellmeyer als Hauptgeschäftsführer der OVB Österreich. » Die Politik sollte den Menschen endlich reinen Wein einschenken, denn die staatliche Absiche- rung ist nicht garantiert. « Markus Spellmeyer, Merkur Versicherung FOTO: © MATTHIAS KATZMAIR FONDS & VERSICHERUNG Markus Spellmeyer | Merkur Versicherung 152 fondsprofessionell.at 1/2023

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