FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2022

Crashs bei Aktien wie bei Anleihen setzen vermögensverwaltenden Strategien zu. Zudemmerzt die Teuerung die letzten Renditereste aus. Nur wenige Fluchtwege bleiben offen. D as Jahr 2022 riss vielen Geldanlegern praktisch den Boden unter den Fü- ßen weg. Die Aktienmärkte brachen ange- sichts des Krieges und des dräuenden Kon- junkturabschwungs ein. Anleihen gewähr- ten keinen Schutz. Obendrein schlug die Teuerung mit ungeahnter Wucht zu. Ange- sichts der mächtigen Rückkehr der Infla- tion und ihres Einflusses auf reale Renditen untersuchten zuletzt mehrere Studien, wie sich verschiedene Anlageklassen in unter- schiedlichen Inflationsszenarien schlugen. Die Ergebnisse fallen ernüchternd aus.Mit- unter zeigen sich jedoch Lichtblicke. Jagd nach Waren „In der Normalisierungsphase nach der Pandemie gerieten Angebot und Nachfra- ge bei Gütern und Dienstleistungen aus dem Gleichgewicht“, diagnostiziert Torsten von Bartenwerffer, Co-Leiter Multi-Asset bei Fisch Asset Management in Zürich, die Ausgangslage. „Steigende Preise sind das daraus folgende Symptom, zu viel Liquidi- tät auf der Jagd nach zu wenigen Waren und Dienstleistungen die Ursache.“ Die Inflation stieg sprunghaft an. „Mittlerweile ist klar, dass die Zentralbanken die Zinsen zwar nicht erhöhen wollen, aber sie sind dazu gezwungen.“ Wenn aber die Liqui- dität aus dem Markt genommen werde, „sind alle Anlageklassen automatisch über- kauft“, folgert von Bartenwerffer. „Multi- Asset-Anlagen verlieren aus diesem Grund ihre Diversifikationseigenschaften – zumin- dest kurzfristig.“ Sicherung gesucht MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 62 fondsprofessionell.at 4/2022 FOTO: © ANDREY BANDURENKO | STOCK.ADOBE.COM

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