FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2022

Alp Dalkilic , Chief Digital Officer, und Wolfgang Strobel , Chief Transformation Officer bei der Anadi Bank , erklären, wie sie die Bank zum digitalen Anbieter umbauen wollen und welche Rolle Vermögensberater dabei spielen sollen. D ie aus der österreichischen Banktoch- ter der Hypo Alpe Adria hervorge- gangene Anadi Bank will künftig eine reine Digitalbank werden. Das stationäre Bank- geschäft mit einer Bilanzsumme von 2,2 Milliarden Euro und 50.000 Kunden soll bis zum Frühjahr 2023 veräußert werden. Übrig bleiben wird eine rein digitale Onlinebank, die auch über Kooperationen wachsen will. Wie die Bank zum digitalen Anbieter umgebaut werden soll und wel- che Rolle Vermögensberater dabei spielen werden, erklären Alp Dalkilic, seit Ende des vergangenen Jahres Vorstand für die Fintech-Strategie der Bank, und Wolfgang Strobel, seit Oktober Chief Transformation Officer beim Institut, im Gespräch. Herr Dalkilic, Sie sind seit dem vergan- genen Jahr in der Bank alsVorstand für die Fintech-Strategie tätig und wollen diese nun zur reinen Digitalbank umbauen. Wel- che Strategie verfolgen Sie damit? Alp Dalkilic: Bevor ich zum Unternehmen stieß, hat CEO Christian Kubitschek bereits im Jahr 2020 damit begonnen, die Bank zu transformieren und zu profitabilisieren. Diese Restrukturierung hatte zum Ziel, die Kostenbasis wettbewerbsfähig aufzustellen und die Bank effizient zu gestalten. Gleich- zeitig wurde aber auch signifikant in die digitalen Fähigkeiten investiert. Insofern starten wir nicht erst jetzt mit der Digitali- sierung. Seit dem vergangenen Jahr haben wir etwa den digitalen KMU-Kredit in Deutschland im Angebot, wo wir mit der Kreditplattform Compeon zusammen- arbeiten. Zusätzlich bieten wir bereits den digitalen Konsumentenkredit in Österreich mit sehr hohen Wachstumsraten an, wir konnten den Bestand und das Neugeschäft im zweiten Jahr verdoppeln. Wir haben also bereits erfolgreiche digitale Geschäfts- modelle, die etabliert sind. Seit Ende 2021 gibt es auch eine Koopera- tion mit 150 Trafiken, über die Bankdienst- leistungen in Anspruch genommenwerden können. Nun möchte man auch verstärkt mit Finanzdienstleistern zusammenarbei- ten. Hat die Kooperation mit den Trafiken nicht den gewünschten Effekt erzielt? Wolfgang Strobel: Für uns gibt es hier kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als- auch. Die digitale Leistungsfähigkeit und unsere Prozesse sind für den Kunden extrem bequem und auch günstig. Dies auch breiteren Teilen des Marktes zugäng- lich zu machen, ist für alle von Vorteil. Insofern überlegen wir auch laufend, wel- che Kanäle wir noch erschließen können. Dalkilic: Wir sind überzeugt vom Koopera- tionsmodell mit den Trafikanten und wer- den dieses auch weiter ausbauen. Schließ- lich mussten wir uns überlegen, wie wir ohne einen großen Fixkostenblock Stan- dard-Banking-Produkte zu den Kunden bringen können. Viele Banken haben die „Die Digitalbank ist in der Skalierung nicht begrenzt“ » Wir überlegen auch laufend, welche Kanäle wir noch erschließen können. « Wolfgang Strobel, Anadi Bank Verpassen Sie nicht den Vortrag der Anadi Bank im Rahmen des FONDS professionell KONGRESS 2023 im Congress Center der Messe Wien. ANMELDUNG: www.fondsprofessionell.at WIEN, 8. UND 9. MÄRZ 2023 FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN BANK & FONDS Alp Dalkilic und Wolfgang Strobel | Anadi Bank 252 fondsprofessionell.at 4/2022

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=