FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2022

gelegt: Die passiven Portfolios sind sehr günstig, die jährlichen Kosten liegen unter Berücksichtigung des Kundenbonus bei 0,11 bis 0,15 Prozent, das ist ein Wahn- sinnspreis. Besonders ist aber vor allem, dass ein laufendes Rebalancing stattfindet. Der Anleger bleibt so im gewünschten Mix aus Aktien und Anleihen konstant investiert, ohne dass ein manuelles Reba- lancing notwendig ist. Vom reinen Neu- geschäft machen die Produkte bereits fast 20 Prozent der Zuflüsse aus. Grundsätzlich fahren wir aber eine offene Architektur, theoretisch können wir also alle Fonds aufnehmen, die es am Markt gibt. Aktuell haben wir um die 140 Fonds im Angebot. Zusätzlich baut Phoenix einen eigenen Asset-Management-Bereich auf. Phoenix ist als Gruppe mittlerweile unter anderem für zirka 14 verschiedene With-Profits-Bestände verantwortlich, da braucht man natürlich eine Asset-Management-Fähigkeit. Aus unserer jährlich im Sommer durch- geführten Fondspolizzen-Umfrage (122 Teil- nehmer, siehe Ausgabe 3/2022) geht hervor, dass die Forderung nach günstigen Gebühren ganz oben auf dem Wunsch- zettel der Berater steht. Zeigt sich das bei Ihnen auch im Bereich der Tarife, greifen die Berater bei ungezillmerten Tarifen stärker zu? ImMoment ist der ungezillmerte Tarif bei uns dominant. Rund 60 Prozent des Regel- beitragsgeschäfts kommen aus dem Be- reich der ungezillmerten Tarife.Wir haben im Jahr 2020 unsere Produktpalette über- arbeitet, die Preisstrukturen verändert und die Transparenz noch einmal erhöht. Seit damals ist der ungezillmerte Tarif B-Smart deutlich erfolgreicher unterwegs, obwohl wir beim Tarif nicht so viel angepasst haben. Aber die Transparenzinitiative auf den gesamten Bestand hat einfach auf brei- ter Basis geholfen, dass sich die Berater mit alternativen Kosten und Vergütungsmodel- len auseinandersetzen. Wie hat sich das Marktumfeldmit Ukraine- krieg und den Entwicklungen amAnleihen- und Aktienmarkt auf das Geschäft von Standard Life ausgewirkt? Wir haben in den vergangenen Wochen eine relativ starke Kaufzurückhaltung wahr- genommen. Trotzdem sind wir in Öster- reich im Moment auf dem Niveau vom Vorjahr, während die meisten anderen Gesellschaften Einbußen verzeichnen. In Deutschland ist das Geschäft eher leicht rückläufig. Das ist aber auch nachvollzieh- bar, die Menschen warten auf die nächste Energiekostenabrechnung und überlegen sich derzeit zweimal, ob sie langfristige Verpflichtungen eingehen können. Zudem spielen die volatilen Märkte der Fonds- gebundenen nicht gerade in die Hände. Auch wenn es im Moment vielleicht schon wieder Kaufkurse gibt, rechnen die meisten Berater noch mit einer längerfris- tigen Volatilität. Daher gibt es derzeit viel Anlass zur Beratung und Diskussion zwi- schen Kunden und Vermittlern. Wollen aktuell viele Kunden die Verträge ruhend stellen oder sogar stornieren? » Zurzeit sind wir 275 Leute in Deutschland und Österreich, Ende des Jahres werden wir 34 weitere Positionen aufbauen. « Christian Nuschele, Standard Life FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 4/2022 173

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