FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

FMA Praxisprobleme durch die neuen Kreditregeln Seit 1. August müssen Banken bei Wohn- baukrediten ab 50.000 Euro strengere Ver- gaberegeln befolgen. Erstens dürfen sich Haushalte nicht mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommens für die monatliche Rückzahlung von Zinsen und Tilgungen aufhalsen (Schuldendienstquote). Zweitens wird die Laufzeit auf 35 Jahre begrenzt. Und drittens müssen die Kreditnehmer mindestens 20 Prozent des Gesamtpreises als Eigenmittelanteil mitbringen. Die Ver- ordnung sei sinnvoll, es müsse aber Anpas- sungen geben, weil unter den momen- tanen Grenzen oft ungerechtfertigt ein Kredit verwehrt würde, sagt Christoph Kirchmair, Geschäftsführer des Kreditmak- lers Infina. Es sei zum Beispiel kaum nach- vollziehbar, dass ausgerechnet Besserverdie- ner plötzlich auf Hürden stoßen, so Kirch- mair, der ein Beispiel bringt: Wer ein mo- natliches Einkommen von 10.000 Euro hat und davon 5.000 Euro für die Kreditrück- zahlung aufwendet, hat in der Regel mit den verbleibenden 5.000 Euro genug, um sein tägliches Leben zu bestreiten. Nach den aktuellen Standards wäre so ein Kredit aber nicht zulässig, weil er die erlaubte Schuldendienstquote von 40 Prozent deut- lich überschreitet. FUSION RLB Tirol gibt Bankstellen ab Mit 1. Jänner 2023 wechseln die Bankstel- len Imst, Tarrenz und Nassereith (SB) der Raiffeisenlandesbank Tirol die Eigentüme- rin. Dann übernimmt die Raiffeisenbank Oberland-Reutte die Bankstellen und deren Kunden. Die Bankstellen mit einem Kun- dengeschäftsvolumen in Höhe von rund 200 Millionen Euro führt die RLB Tirol seit mehr als 30 Jahren außerhalb ihres klassischen Marktgebiets. Nun kommt die RLB Tirol demWunsch der im Vorjahr fu- sionierten Raiffeisenbank Oberland-Reutte nach, deren Marktgebiete im Außerfern und im Bezirk Landeck über die Region Imst-Gurgltal zu verbinden. Die Raiffeisen- bank Oberland-Reutte wird künftig an ins- gesamt 37 Standorten – darunter 14 Voll- bankstellen – tätig sein. Mit der Übernah- me wird die RB Oberland-Reutte künftig mit 144 Mitarbeitern zirka 45.000 Kunden mit einem Gesamtgeschäftsvolumen von 2,8 Milliarden Euro betreuen. FP FP Christoph Kirchmair, Infina: „Unter den momen- tanen Grenzen wird oft ungerechtfertigt ein Kredit verwehrt.“ Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.at Horst Nussbaumer ver- stärkt künftig das Team des Bankhaus Spängler in der Wiener Niederlassung. Er war vor seinem Wechsel unter anderem über 14 Jahre für die schweizeri- sche UBS in Wien tätig. Erwin Hameseder ist neuer Generalanwalt des Öster- reichischen Raiffeisenver- bands und folgte damit Walter Rothensteiner nach. Hameseder begann seine Karriere 1987 in der Rechts- abteilung der RLB NÖ-Wien. Nach 35 Jahren bei der Bank Gutmann , davon 21 Jahre im Vorstand, ging Frank W. Lippitt mit Ende September in den Ruhe- stand. Er hatte das Unter- nehmen über Jahrzehnte begleitet. Die Teambank hat den bisherigen Generalbevoll- mächtigten Reinhold Reh- bichler in den Vorstand berufen. Er wird als CTO die Themen Produkt- und Datenmanagement sowie die IT verantworten. Die Bank Gutmann hat Marcel Landesmann zum Nachfolger von Lippitt be- stimmt. Neu in den Vor- stand berufen wurde Louis Kahane, der den Bereich Private Clients von Marcel Landesmann übernimmt. FOTO: © INFINA, BANKHAUS SPÄNGLER, THOMAS TOPF, BANK GUTMANN INGO PERTRAMER, BANK GUTMANN, TEAMBANK NEWS & PRODUCTS Banken 42 fondsprofessionell.at 3/2022

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