FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

ten (Anteil Nachhaltigkeit, Anteil ökolo- gisch nachhaltig, PAI) automatisiert erfas- sen und liefern, und das ist keineswegs bei allen bereits voll umgesetzt. Steßl betont in diesem Zusammenhang: „Das vorgegebe- ne Inkrafttreten hätte aus Sicht der Finanz- branche verschoben werden sollen. Es stellt für die Kapitalanlagegesellschaften eine sehr große Herausforderung dar, die ent- sprechenden ESG-Daten des Fondsinven- tars zu erheben. Teilweise fehlen auch noch gesetzliche Definitionen.“Problematisch ist daran, dass in Fällen, in denen die ESG- Daten fehlen, die Fonds nur bei Kunden einsetzbar sind, die keinerlei Nachhaltig- keitspräferenzen äußern. „Jede KAG sollte daher ein hohes Interesse haben, die ESG- Daten so rasch wie möglich zu liefern“, sagt Steßl. Bei der Helvetia geht man der- zeit davon aus, dass vollständige Daten spä- testens mit Jänner 2023 zu Verfügung ste- hen werden. „Wir haben daher eine leicht vereinfachte, jedoch rechtlich konforme Abfrage zum Abgleich der Nachhaltigkeits- präferenzen gewählt, deren Detailgrad sich mit Jänner 2023 vertiefen wird“, so Binder. Aktuell profitieren daher jene Versicherun- gen, die bereits über die vergangenen Jahre eine hohe Zahl von ESG-Fonds in die Aus- wahllisten aufgenommen haben. Bei der Helvetia, die Versicherung hält derzeit das größte Fondsangebot für das Neugeschäft bereit (siehe Tabelle), stehen momentan über 80 Artikel-8-/Artikel-9-Fonds mit un- terschiedlichen Investmentschwerpunkten zur Auswahl. Bei der Wiener Städtischen besteht aktuell die Hälfte der insgesamt 100 Fonds umfassenden Liste aus nachhal- tigen Fonds. „Damit stehen selbst bei ho- hen Nachhaltigkeitspräferenzen genügend Fonds zur Verfügung. Sehr eingeschränkt ist die Fondsauswahl, wenn sich Kunden Barbara Binder, Helvetia: „Wir haben daher eine leicht vereinfachte, jedoch rechtlich konforme Abfrage zum Abgleich der Nachhaltigkeitspräferenzen gewählt.“ Die am häufigsten genannten Fondsanbieter Aus der Summe der Nennungen der einzelnen Fonds ergibt sich die Gesamtbedeutung des jeweiligen Produktgebers für die Fondspolizzenanbieter. Diese Auswer- tung beruht auf den Daten von Allianz, APK, Continentale, Donau, Ergo, FWU, Generali, HDI, Helvetia, Nürnberger, Standard Life, Uniqa, Wiener Städtische, Wüstenrot, WWK und Zurich. Quelle:FONDSprofessionellEigenrecherche = 1. Fidelity 131 = 2. Blackrock 98 3. DWS 88 4. Erste AM 82 = 5. Franklin Templeton 78 6. Raiffeisen 58 7. J.P. Morgan 56 8. C-Quadrat 55 9. Amundi 48 = 10. Allianz 44 11. iShares 42 12. Flossbach von Storch 34 = 13. J. Safra Sarasin 32 14. Invesco 31 = 15. Carmignac 30 = 16. Pictet 30 = 17. Kepler 29 18. HDI 27 = 19. Nordea 22 20. Comgest 21 21. Ariqon 21 = 22. Ethenea 20 23. LLB Invest 20 24. Col. Threadneedle 19 = 25. Abrdn 18 26. M&G 18 27. Ampega Investment 15 28. Schoellerbank 14 = 29. Swisscanto 14 30. Robeco 12 31. Security KAG 12 32. DJE 12 33. Schroders 12 34. UBS 11 35. Morgan Stanley 11 Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Rang KAG Nennungen Thomas Loszach, Fidelity: „Für die meisten Fonds können wir derzeit einen ökologisch nachhaltigen Anteil von 20 bis 30 Prozent ausweisen.“ Sonja Steßl, Wiener Städtische: „Es stellt für die KAGen eine sehr große Herausforderung dar, die entsprechenden ESG-Daten zu erheben.“ FONDS & VERSICHERUNG Fondspolizzen 184 fondsprofessionell.at 3/2022 FOTO: © ELISABETH DWORSCHAK, FIDELITY, MARLENE FRÖHLICH

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=