FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

ist, in Zukunft zudem auch Bestände von Nicht-Arisecur-Partnern zu übernehmen. Dabei interessieren wir uns für Kleinst- bestände mit einer Jahresprovision von 100.000 Euro bis hin zu großen mit Jahres- provisionen von fünf bis zehn Millionen Euro. Natürlich kommen wir dann bei hohen Summen schon in den Bereich der großen Betriebsversicherungsmakler. Sollte sich dies anbieten, würden wir auch eine dritte Schiene etablieren und einen Gewer- be- und Industrieversicherungsmakler auf- bauen oder übernehmen. Dann könnten wir dieses Geschäft auch für unsere beste- henden Partner abwickeln. Grundsätzlich wollen wir die Bestände dann unseren Kooperationspartnern anbieten. Wir über- prüfen diese Bestände und kümmern uns um die Vorfinanzierung. Das bedeutet, die Rückzahlung kann dann in Raten erfolgen. Diese werden aus den laufenden Provisio- nen der übernommenen Bestände gene- riert, bis die Finanzierung plus ein kleiner Aufschlag für unseren Aufwand zurück- gezahlt ist. Die Provisionen aus dem mög- lichen Neugeschäft, das er aus dem gekauf- ten Bestand generiert, gehen hingegen sofort an den Vermittler. Bei Arisecur werden die Bestände treuhän- derisch verwaltet. Warum ist das so, und was hat der Vermittler davon? Das hat mit der Optimierung von Prozes- sen zu tun. Wenn der Bestand auf tausend verschiedenen Courtagenummern bei je- der Gesellschaft laufen würde, dann auch noch aufgetrennt nach Maklern und Agen- ten, wie sollen wir dann Abläufe automa- tisieren, Courtagen kontrollieren oder Schnittstellen mit Dunkelverarbeitung ge- nerieren? Die Ersparnis können wir nur ge- nerieren, wenn wir alles auf eine Schnitt- stelle projizieren, und das funktioniert nur, wenn der gesamte Bestand auf einer Cour- tagenummer läuft. Der Bestand gehört na- türlich weiterhin dem Vermittler und wird von uns eben nur treuhänderisch gehalten. Wie hat sich die Anzahl der angebundenen Vermittler in den vergangenen Jahren ent- wickelt? Seit Beginn der Coronazeit ist die Anzahl stabil geblieben. Das bedeutet, wir sind ge- wachsen. Im Moment hab wir mehr als 1.000 Kooperationspartner. Gerade in der Coronazeit haben wir gesehen, dass viele Vermittler ihre Pension vorgezogen haben. Viele haben in dieser Zeit ihre Gewerbe- scheine zurückgelegt. Wir haben dadurch aber keinen Bestand verloren, da wir Nach- folgeregelungen unterstützen konnten.Wir können Unternehmensübernahmen durch Kollegen vor Ort vermitteln. Auch hier zeigt sich der Vorteil unserer Bestandsver- waltung, da die Abwicklung dadurch sehr rasch funktioniert. Ist eine Übernahme durch Kollegen nicht gewünscht oder möglich, bieten wir attraktive Preise zur Bestandsübernahme oder zum Unterneh- menskauf an. Auf jeden Fall lohnt es sich, mit uns zu sprechen – und das nicht nur für angeschlossene Partner.Wir bieten diese Unterstützung allen Maklern an. Viele Vermittler gehen in Pension bezie- hungsweise sind im oder kurz vor dem pensionsfähigen Alter. Wie schätzen Sie das demografische Problem der Branche ein? Qualifizierter Versicherungsberatung tut Lebenserfahrung durchaus gut. Anderer- seits beleben junge Vermittler mit frischen Ideen den Markt. Jede Sache hat zwei Sei- ten. Die Digitalisierung wird die Arbeit von Vermittlern in Zukunft noch effizien- ter machen. Das heißt, irgendwann einmal werden weniger Vermittler und Innen- dienstmitarbeiter benötigt werden. Die de- mografische Entwicklung bedeutet inso- fern auch, dass es einen natürlichen Rück- gang geben wird und sich niemand in der Branche Sorgen machen muss, arbeitslos zu werden.Das ist gut so. Andererseits wird sich das Berufsbild durch die Digitalisie- rung verändern. Unsere Branche wird da- durch spannender werden und wieder » Das Ziel ist, in Zukunft zudem auch Bestände von Nicht-Arisecur-Part- nern zu übernehmen. « Andreas Büttner, Arisecur FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 178 fondsprofessionell.at 3/2022 FONDS & VERSICHERUNG Andreas Büttner | Arisecur

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