FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2022

können wir sehr detailliert über Aspekte wie den CO 2 -Fußabdruck, das Abfallauf- kommen oder den Wasserverbrauch be- richten, der unserem Portfolio zuzurech- nen ist. Solche Daten sind insbesondere für institutionelle Investoren wichtig, die genau wissen möchten, was mit ihrem Geld pas- siert.Diese Transparenz stärkt das Vertrauen und sorgt so für weitere Investments. Einen deutlich größeren Hebel hätten Sie in der Hand, wenn Sie noch vor dem Börsengang direkt in Start-ups investieren würden. Könnten Sie das tun? Nein. Dieses Segment ist zwar sehr spannend, aber uns ist es wichtig, nur liquide Wertpa- piere im Portfolio zu haben. Es passiert allerdings regelmäßig, dass noch nicht börsengelistete Firmen auf uns zukommen und uns fragen, was wir von ihrem Geschäftsmodell halten. Daraus können sich, sobald der Börsengang ansteht, interessante Investments ergeben. Ich erin- nere mich an ein indisches Unternehmen, das wir seit Langem kennen und daher gut verstehen. Darum mussten wir nicht lange überlegen, ob wir die Aktie beim Börsengang zeichnen wollen. Heute sind wir Ankerinvestor. Unser Team führt etwa 400 Gespräche mit Unternehmen im Jahr – viele davon sind noch nicht börsen- notiert. Wir investieren allerdings längst nicht in jedes Start-up, das an der Börse Geld einsammeln möchte.Das tun wir nur, wenn das Unternehmen wirklich reif dafür ist und die weiteren Aussichten stimmen. Sie hatten das Thema Engagement schon erwähnt. Bei BNP Paribas Asset Manage- ment ist dafür ein eigenes Team zuständig. Haben Sie selbst überhaupt Einfluss darauf, wie auf einer Hauptversammlung abgestimmt wird? Ja, aber zunächst möchte ich generell etwas zum Engagement sagen. Ich tat mich lange schwer mit diesem Konzept. Einerseits ist klar, dass man nur etwas bewirken kann, wenn man auch investiert ist. Das gilt auch für Sektoren wie die Öl- und Gasindustrie, in die unsere Strategien nicht investieren, andere Fonds unseres Hauses aber schon. Es ist definitiv besser, eine Stimme zu ha- ben, als nur an der Seitenlinie zu stehen. Andererseits darf unsere Branche Engage- ment nicht als Freibrief einsetzen nach demMotto: „Wir haben die kritischen The- men doch angesprochen, also dürfen wir die Aktie mit gu- tem Gewissen kaufen!“ Des- halb bin ich froh, dass wir bei BNP Paribas ein sehr gutes, global aufgestelltes Team ha- ben, das sich sehr detailliert mit den einzelnen Unterneh- men auseinandersetzt. Dürfen Sie die Stimmrechte aus „Ihren“ Fonds denn nun selbst ausüben oder nicht? Abgestimmt wird konsolidiert für alle Mandate. Wir sehen aber die Empfehlungen des Proxy-Voting-Teams und disku- tieren dann mit den Kollegen » In punkto Nachhaltig- keit gibt es nicht nur schwarz und weiß. « Ulrik Fugmann, BNP Paribas AM Schwieriger Startzeitpunkt Performance der „Ecosystem Restoration“-Strategie von BNP Nachdem der BNP Paribas Ecosystem Restoration lanciert wurde, sackten die Kurse zahlreicher Ökoaktien in sich zusammen. Quelle:Mountain-ViewFondsdaten 60% 70% 80% 90% 100% 2022 I 2021 BNP Paribas Ecosystem Restoration 144 fondsprofessionel.at 3/2022 MARKT & STRATEGIE Ulrik Fugmann | BNP Paribas Asset Management

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