FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

ser Aufgabe ist für die Zentralbanken, dass entsprechende Maßnahmen wie das Anhe- ben von Zinsen oder das Zurückfahren der Notenbankbilanz mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung ablaufen, bevor deren Wirkung wirklich sichtbar wird. Daher läuft die amerikanische Fed Gefahr, zu stark auf die Bremse zu treten. Darf man daraus schließen, dass Sie je nach Region mit einer Rezession rechnen? Von Wallwitz: Wir sind vielleicht noch nicht in einer Situation, in der eine Rezes- sion bereits ausgemachte Sache wäre. Aber auf Europa bezogen schätzen wir das Risi- ko, dass es bis zum Jahresende dazu kom- men wird, inzwischen bei über 50 Prozent ein. Die Wirtschaft in den USA ist deutlich robuster und vor allem nicht ganz so stark von höheren Energiepreisen betroffen, weil das Land inzwischen energiemäßig autark ist. Aber auch in den USA werden die von der Fed bereits signalisierten weiteren Zins- schritte früher oder später die Konjunktur so weit abwürgen, dass eine Rezession spä- testens im kommenden Jahr nicht mehr auszuschließen sein wird. Die Vorboten davon sehen wir schon jetzt: Die Marktteil- nehmer haben nicht ohne Grund eine er- hebliche Verschlechterung der Konjunktur in Form von zuletzt deutlich gesunkenen Kursen bereits eingepreist. Was auch an den Phaidros-Fonds nicht spurlos vorübergegangen ist. Das dürfte Ihre neue Aufgabe als Vertriebschef von Eyb &Wallwitz nicht einfach machen, Herr von Hardenberg. Felix von Hardenberg: Einerseits gebe ich Ihnen recht. Andererseits wusste ich sehr genau, worauf ich mich einlasse, weil ich bei IP Concept die Phaidros-Fonds bereits seit 2007 sehr eng begleitet habe. Im Moment sind viele unserer Vertriebspartner angesichts der wackeligen Aussichten für die Kapitalmärkte höchst verunsichert und suchen nach Orientierung. Aber genau darin liegt unsere Chance. Wir verfügen mit einem Fonds wie dem Mischfonds Phaidros Funds Balanced über ein Anlage- instrument, das in der Vergangenheit mehr- fach unter Beweis gestellt hat, dass mit Georg von Wallwitz und Ernst Konrad zwei Fondsmanager am Ruder stehen, die gerade auch mit schwierigen Phasen an den Kapitalmärkten umzugehen wissen. Zusätzlich liefert unser Chefvolkswirt Johannes Mayr darüber hinaus eine regel- mäßige volkswirtschaftliche Einordnung unserer Erwartungen hinsichtlich der wei- teren konjunkturellen Entwicklung. Erst recht in Krisenzeiten können wir mit die- ser Expertise und der Nähe zu unseren Kunden punkten. Wollen Sie sagen, dass Sie sich nicht verstecken müssen? Von Hardenberg: Wir bieten mit einem relativ kleinen Team von 20 Mitarbeitern meiner Auffassung nach das gesamte Leis- tungsspektrum für unsere Kunden und Vertriebspartner an. Unser Geschäftsmodell ist darauf ausgerichtet, für unsere Kunden langfristig attraktive Renditen zu erwirt- schaften. Dabei achten wir besonders darauf, immer sehr aktuell und meinungs- stark zu kommunizieren. Das wird sowohl von unseren Anlagekunden wie auch ins- besondere von unseren Vertriebspartnern sehr geschätzt. Einen so starken Wertrückgang ihres Fondsinvestments – beim Balanced ist es ein Minus von 11,3 Prozent im laufenden » Es ist enorm schwer, eine Inflation, die einmal so richtig ins Laufen gekommen ist, wieder einzufangen. « Georg von Wallwitz, Eyb & Wallwitz fondsprofessionell.at 2/2022 219

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