FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022
Wenn es nach Georg von Wallwitz geht, dem Chef der Münchner Vermögensverwaltung Eyb &Wallwitz, steht Europas Wirtschaft wohl eine Rezession bevor. Der Mischfonds Phaidros Funds Balanced behält dennoch seine Übergewichtung in Aktien bei. M ehr als 15 Jahre hat Felix von Har- denberg für die Luxemburger Ser- vice-KVG IP Concept gearbeitet, zuletzt als Generalbevollmächtigter Vertrieb und Business Development. Im April dieses Jahres hat Georg von Wallwitz ihn nach München geholt. Als Geschäfts- führer leitet von Hardenberg künftig den Vertrieb des Vermögensverwalters Eyb &Wallwitz. Keine leichte Aufgabe, denn auch der Mischfonds Phaidros Funds Balanced ist nicht ohne Blessuren durch die jüngste Marktphase gekommen. Herr von Wall- witz, im vergan- genen Herbst ist Ihr viertes Buch mit dem Titel „Die große Infla- tion“ erschienen. Eigentlich doch ein optimales Ti- ming, oder? Georg von Wallwitz: Man könnte auch sagen, dass ich zu früh in Bezug auf den Erscheinungstermin gewesen bin. Denn das Thema In- flation hat seit- her ja zum einen noch einmal deutlich an Auf- merksamkeit und Relevanz gewon- nen. Zum ande- ren hat es durch die russische Invasion in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen für die Prei- se von Energie und Rohstoffen eine weite- re Wendung erfahren, die auch wir nicht auf dem Schirm gehabt haben. Uns war zwar auch schon zum Herbstbeginn des vergangenen Jahres bewusst, dass das Thema Inflation uns noch eine geraume Weile begleiten würde. Allerdings sind wir damals – wie viele andere auch – noch der Ansicht gewesen, akute Sorgen vor einem Entgleisen der Inflation oder einer Inflationsspirale würden sich als überzogen erweisen und dass es eher zu einer Art temporärem Infla- tionsbuckel kommen würde. Was kann eine Notenbank eigentlich noch tun? Läuft sie nicht Gefahr, die Zinsschraube zu stark anzuziehen? Von Wallwitz: Die Erfahrung zeigt na- türlich, dass es enorm schwer ist, eine Inflation, die einmal so richtig ins Laufen gekommen ist, wieder einzu- fangen. Sogenannte Zweitrundeneffekte und eine drohende Lohn-Preis-Spirale sind in diesem Zusammenhang die bekannten Stichworte, denn das ist es ja, was eine Notenbank in einem solchen Szenario zu verhindern sucht. Die nötige Abkühlung der Wirtschaft wird nicht ohne Schmerzen in Form von deutlich steigenden Arbeits- losenraten ablaufen. Das Schwierige an die- „Gute Gründe, optimistisch für Aktien zu bleiben“ » Wir achten da- rauf, immer sehr aktuell und mei- nungsstark zu kommunizieren. « Felix von Hardenberg, Eyb & Wallwitz FOTO: © MATTHIAS BALK 218 fondsprofessionell.at 2/2022 VERTRIEB & PRAXIS Georg von Wallwitz + Felix von Hardenberg | Eyb & Wallwitz
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