FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

Vermittler einem Teamleiter und darüber anderen Führungskräften zugeordnet sind, die einen Teil der von den Beratern ver- dienten Provisionen erhalten. Das stimmt, die OVB verfügt über ein mehrstufiges Vertriebs- und Vergütungs- modell. Das haben andere Vertriebsge- sellschaften auch,wir sind keine Ausnahme in der Branche und stehen auch zur pro- visionsbasierten Beratung. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass nur diese breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zu einer qualifizierten Beratung ermöglicht. Das gelingt mit einer Honorarberatung nicht. Wo liegt Ihr Fokus bei den Produkten und der Beratung? Die OVB hat seit Beginn das Ziel, eine qualitativ hochwertige und themenüber- greifende Beratung zu bieten – Stichwort Allfinanz. Wir setzen daher auf einen dreistufigen Prozess. Zuerst erfragen wir die Wünsche und Ziele des Kunden, dann nehmen wir den Bestand auf und werten diesen aus. Erst beim Zweittermin erfolgt die Produktberatung. Unser Allfinanzpro- duktportfolio bietet dafür die Basis. Was heißt das konkret für Österreich? Unser Produktportfolio besteht zu annä- hernd 45 Prozent aus Produkten, die an Sachwerten orientiert sind. 30 Prozent ent- fallen auf fondsgebundene Rentenversiche- rungen, 14 Prozent auf direkte Fondsinvest- ments. In beiden Bereichen bauen wir derzeit den Anteil nachhaltiger Fonds suk- zessive aus. Ferner gewinnen Produkte zur Absicherung biometrischer Risiken an Bedeutung, also etwa Berufsunfähigkeitsver- sicherungen. Immobilienfinanzierungen sind seit Jahren ein Wachstumstreiber.Hin- zu kommt natürlich das klassische Sach- versicherungsgeschäft mit Haus- und Ge- bäudepolicen. Die Hochwasserkatastrophe sowie die starken Waldbrände in einigen Ländern Europas im vergangenen Jahr ha- ben gezeigt, wie wichtig es ist, die Risiken der Kunden abzusichern. Zum Schluss ein anderer Punkt: Die OVB gehört seit vielen Jahren mehrheitlich drei Versicherern: Die Signal Iduna hält knapp 53 Prozent der Aktien, die Basler zirka 32 Prozent und die Generali rund 11,5 Pro- zent. Welches strategische Ziel verfolgen die Versicherer mit ihrer Beteiligung? Die Frage müssten Sie den drei Gesellschaf- ten stellen. Aber ich denke, dass die OVB aus Aktionärssicht interessant ist, weil wir eine ordentliche und auf Kontinuität aus- gerichtete Dividende zahlen. Zudem sind alle drei Versicherer auch internationale Partner von uns, nicht nur in Deutschland. Da ergibt es sicher Sinn, eine strategische Beteiligung an der OVB zu haben. Mischen sich diese Anteilseigner ins Tages- geschäft ein? Ist es etwa erwünscht oder gefordert, bevorzugt Produkte dieser Ver- sicherer zu vertreiben? Nein. Unsere Anteilseigener mischen sich selbstverständlich nicht in das Tagesgeschäft ein. Das wäre schon aktienrechtlich nicht zulässig. Aus der Sicht der OVB als selbst- ständiger Finanzvertrieb ist es aber gut, dass neben Privataktionären drei namhafte Versicherer Anteile halten und nicht nur eine Gesellschaft oder sogar eine Privat- person.Dies gibt eine Sicherheit und Stabi- lität, die auch von unseren Finanzvermittle- rinnen und Finanzvermittlern europaweit geschätzt wird. Vielen Dank für das Gespräch. JENS BREDENBALS FP KURZ-VITA: Mario Freis Freis, Jahrgang 1975, schloss sich der OVB 1995 direkt nach dem Abitur an. Nach der Ausbildung zum Versicherungs- kaufmann startete er im Controlling der OVB. Nachdem er verschiedene Führungspositionen bekleidet hatte, wurde er 2010 in den Vorstand der OVB Holding berufen, zuständig für den Vertrieb. Seit 2016 ist er Vorstandsvorsitzender. » Wir haben interna- tional nicht nur haupt- berufliche Berater, sondern auch einige, die im Zweitberuf für uns tätig sind. « Mario Freis, OVB fondsprofessionell.at 2/2022 205

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