FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022
Wie schaffen Sie das? Wir haben in unserer Organisation eine schöne Mischung aus langjährig erfahre- nen Finanzvermittlern und Nachwuchs- beratern, die einen Draht zu den jüngeren Generationen haben. Wir schaffen es sehr gut, junge Menschen für die Tätigkeit als selbstständige Vermittler zu gewinnen. Wie rekrutieren Sie neue Vermittler? Wen suchen Sie? Neue Berater werden in erster Linie durch direkte Kontakte und Empfehlungen der bestehenden Kollegen auf uns aufmerksam. Dazu kommen Social Media und eine Rei- he anderer Kanäle. Wir fokussieren nicht auf Finanzprofis wie etwa Bankberater oder Versicherungsagenten, sondern sind sehr gut darin, Branchenfremde für uns zu gewinnen. Jeder, der Interesse an unserer Dienstleistung hat und unternehmerisch denkt, ist willkommen. Der größte Teil der neuen Berater ist zwischen 25 und 35 Jahre alt.Mitunter stößt auch jemand jenseits der 40 zu uns, der sich ein zweites Standbein aufbauen möchte.Wir haben international nicht nur hauptberufliche Berater, sondern auch einige, die im Zweitberuf für uns tätig sind. Alle müssen neben einem guten Leumund vor allem Lernbereitschaft mit- bringen. Für das fachliche Know-how sorgen wir und bilden sie. Und das funktioniert in Österreich? Wie viele Berater haben Sie hierzulande? Das gelingt uns sogar sehr gut. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der hauptberuflichen Finanzvermittler um 27 Prozent ausbauen können. Die OVB Österreich ist aktuell an 55 Standorten ver- treten und betreut rund 240.000 Kunden. Derzeit sind 380 gewerbliche Versiche- rungsagenten für uns tätig. 195 von ihnen haben zusätzlich die Weiterbildung zum gesetzlich befugten gewerblichen Vermö- gensberater durchlaufen. Wie steht es um die Fluktuation in der Beraterschaft? Die ehrliche Antwort darauf ist, dass es diese in der Anfangsphase gibt. Wir gehen damit sehr offen um und motivieren Inter- essierte, die Ausbildungsphase bei der OVB zu nutzen, um erkennen zu können, ob einem die Branche liegt. Bei denjenigen, die diese Phase erfolgreich gemeistert haben, ist die Fluktuation sehr gering, vor allem auf der Ebene der Führungskräfte. Ihr Österreich-Chef Markus Spellmeyer verlässt die OVB aber Ende September. Gibt es schon einen Nachfolger? Nein, wir suchen noch, übereilen das aber nicht. An dieser Stelle möchte ich mich bei Markus Spellmeyer sehr dafür bedanken, was er in den vergangenen Jahren für die OVB Österreich geleistet hat. Die jüngste positive Entwicklung ist auch sein Ver- dienst. Wir bedauern daher seinen Weg- gang und wünschen ihm von Herzen alles Gute für die Zukunft. Welche Bedeutung hat Österreich für die OVB? Der Markt wird in den Geschäfts- berichten unter dem Segment Süd- und Westeuropa geführt. Und was meinen Sie mit guter Entwicklung? Österreich trägt rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz der OVB bei. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit, denn öster- reichische Vertriebsführungskräfte tragen indirekt deutlich mehr zu den Erlösen bei, weil viele auch in Ungarn, Polen, Italien, Frankreich, Rumänien und Kroatien tätig sind. Zudem haben wir die Umsatzerlöse in Österreich 2021 um 24 Prozent steigern können und das operative Ergebnis mehr als verdoppelt. Wie sieht Ihre Organisationsstruktur aus? Soweit ich weiß, arbeiten Sie mit einem mehrstufigenModell, bei demdie einzelnen » Wir fördern die inter- nationalen Karrieren unserer Vermittler. Wenn einer die Chance sieht, in ein anderes Land zu expandieren, unterstützen wir das. « Mario Freis, OVB FOTO: © CORNELIS GOLLHARDT 204 fondsprofessionell.at 2/2022 VERTRIEB & PRAXIS Mario Freis | OVB
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