FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

reich von 100 Prozent. Damit können wir nun alles aus einer Hand anbieten“, ergänzt der Finanzadmin-Geschäftsführer. Rücken- deckung gibt es zudem von der deutschen Konzernmutter Fondskonzept. Der Vorsit- zende des Vorstands und Anteilseigner Hans-Jürgen Bretzke zeigt sich zufrieden mit den Entwicklungen hierzulande und erklärt: „Die Finanzadmin hat sich mit ihren beiden Tochtergesellschaften hervor- ragend entwickelt. So ist es gelungen, mit der digitalen Infrastruktur rund umFinance- Cloud, FinanceApp und dem neuen Mak- lerservicecenter smartMSC zahlreiche neue Partner aus dem Versicherungsbereich zu gewinnen. Ich sehe hier weiterhin großes Potenzial.“ So sieht es zwei Jahre nach Gründung der Versicherungsvertriebsgesell- schaften tatsächlich ganz gut aus, dass die Rechnung aufgehen könnte. In die Hände spielte dem Unternehmen dabei die regu- latorische Situation: Diese schaffte in den vergangenen Jahren neue Chancen für Pools im Versicherungsvertrieb. Versiche- rungsvermittler suchten infolge der Um- setzung der IDD-Vorgaben verstärkt nach Partnern, die ihnen in wesentlichen Ge- schäftsbereichen unter die Arme greifen. Maklerzusammenschlüsse und Versiche- rungspools konnten sich über einen deut- lichen Zustrom an bisherigen Einzelkämp- fern freuen. Finanzadmin schaffte es, in die- ser Phase viele der angeschlossenen Partner zu überzeugen. 100 Vermittler angebunden „Ein wesentlicher Vorteil ist, dass wir uns um die gesamte Beratungsdokumentation kümmern, diese kann der Vermittler kom- plett an uns auslagern.Das wird schließlich auch im Versicherungsbereich immer auf- wendiger, im August kommt etwa noch die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen hinzu. Zudem ist das Thema Datenschutz, aber auch die Anforderungen imHinblick auf das Thema Aus- und Weiterbildung für die Vermittler allein nur noch schwer zu stemmen“, gibt Magg zu bedenken. Insge- samt wickeln inzwischen rund 100 Finanz- admin-Partner (81Makler und 19 Agenten) Versicherungsgeschäft über die Plattformen ab. Auf der Wertpapierseite verfügt man über 321 Partner. Magg gibt durchaus zu, dass es von den Zahlen her noch Luft nach oben gebe, meint aber auch, dass der Weg in den vergangenen zwei Jahren kein einfacher war: „Wir haben viel Zeit und Geld investiert, insofern wird es auch noch dauern, bis wir den Break-Even erreicht haben. Wir gehen derzeit davon aus, dass dies 2025 der Fall sein wird. Im Maklerbe- reich sind wir bei den laufenden Kosten bereits kostendeckend. Der große Vorteil liegt für uns darin, dass wir sehr viel aus Deutschland übernehmen konnten, auch wenn natürlich einiges für Österreich adap- tiert werden musste. Müsste man alles komplett neu aufstellen, dann würde sich das finanziell nie ausgehen.“ Vor allem das nicht gerade triviale Pro- blem der benötigten IT-Schnittstellen muss- te erst einmal in den Griff gebracht wer- den.Während die heimischen Versicherun- gen auf die Lösung des österreichischen Maklerdatenservice OMDS 3.0 setzen, ver- traut man in Deutschland auf den Bipro- Standard des Düsseldorfer Brancheninsti- tuts für Prozessoptimierung. Das vorhande- ne Know-how der deutschen Mutter konn- te zwar für die Bipro-Schnittstelle genutzt werden, für OMDS 3.0 musste hingegen erst alles neu aufgesetzt werden.Mittlerwei- le ist auch diese Hürde genommen, und man arbeitet mit 40 Versicherungen zu- sammen. Sieben liefern im Übrigen nach Bipro-Standard und 20 nach OMDS, bei 13 erfolgt noch keine Datenlieferung. Attraktives Kostenmodell Bei den Partnern punktet Finanzadmin aber auch mit einem einfachen Kostenmo- dell. Es gibt keine laufenden Kosten und auch keine Einreichungsgebühr. Die Ver- mittler bekommen je nach Volumen zwi- schen 80 und 90 Prozent der Courtage, dies trifft auch auf etwaige Bonuszahlun- gen zu. „Wir sehen bereits, dass diese Trans- parenz von unseren Partnern sehr geschätzt wird. Zudem gibt es bei uns keine Ver- pflichtung zur Exklusivität. Wenn ein Ver- mittler lieber weiterhin seine Direktverein- barung nutzen will, so steht ihm dies frei. Die Verträge können aber trotzdem in un- serem System erfasst werden. Somit haben Vermittler und Kunden weiterhin einen Überblick über die Gesamtsituation“, so der Finanzadmin-Geschäftsführer weiter. Langfristig hofft Magg, durch die neuen Möglichkeiten nun auch eine andere Klientel ansprechen und somit auch ein gewisses Cross-Selling-Potenzial heben zu können. „Kürzlich konnten wir etwa einen Versicherungsagenten aus Tirol anbinden, mit dem wir so noch nie etwas zu tun hatten. Sollte dieser einmal in den Vermö- gensberatungsbereich einsteigen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir ihn hier ebenfalls als Kunden gewinnen können“, freut sich Magg. GEORG PANKL FP » Ein wesentlicher Vorteil ist, dass wir uns um die gesamte Beratungsdokumen- tation kümmern. « Reinhard Magg, Finanzadmin FONDS & VERSICHERUNG Vertrieb 188 fondsprofessionell.at 2/2022 FOTO: © ELKE MAYER

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