FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

Können Sie die Entwicklung des BU-Ge- schäfts in Zahlen ausdrücken? Bors: Der Versicherungsverband (VVO) hat die BU in seiner Statistik bis zum Jahr 2018 noch unter der Rubrik Sonstige ge- führt und nicht extra ausgewiesen. Seit 2019 wird die BU nun dargestellt, dem- nach wurden damals 12.000 und 2020 9.500 Verträge abgeschlossen. Unsere Zah- len werden in diese Statistik nicht aufge- nommen, da wir nicht Mitglied beim VVO sind. Ich kann aber sagen, dass wir auf einen Anteil von 15 bis 20 Prozent kommen.Um unsere Marktstellung im Be- reich der Risikolebensversicherung darzu- stellen, kann ich auch noch einige Zahlen zum Jahr 2020 nennen: Der Gesamtmarkt hatte hier eine Versicherungssumme von 95 Milliarden Euro, die Dialog erzielte in Österreich in diesem Jahr eine Summe von 27 Milliarden Euro. Das zeigt unsere Stel- lung im Bereich der Risikolebensversiche- rung in Österreich. Würde man nun nur den Maklermarkt heranziehen,wäre unsere Stellung noch dominanter. Welchen Stellenwert hat somit das öster- reichische Geschäft für die Dialog Lebens- versicherung? Sallmann: Das österreichische Geschäft hat einen überproportionalen Stellenwert in- nerhalb der Dialog. Der Geschäftsbereich trägt seit vielen Jahren maßgeblich zu un- serem geschäftlichen Erfolg bei. Unser Ziel ist es natürlich, in Österreich weiter zu wachsen. Allerdings muss man ganz klar sehen, dass wir bereits eine sehr starke Marktstellung haben. Es kommen durch- aus schwierige Zeiten auf die Branche zu. Nach zwei Jahren Pandemie und ange- sichts der aktuell schwer einzuschätzenden Entwicklungen möchte ich die Erwartun- gen etwas dämpfen. Aber wir bewegen uns auf einem erfreulich hohen Niveau! Gibt es denn auch Pläne für neue Produkte oder Tarife? Bors: Wir haben im vergangenen Jahr be- reits Verbesserungen an unseren Tarifen durchgeführt. In der Ablebens- und in der Arbeitskraftabsicherung wurden neue Leis- tungsmerkmale eingeführt sowie Bedin- gungen und Regelungen auf den Kunden- bedarf optimiert. Und auch bei der Berufs- unfähigkeitsversicherung und der Erwerbs- unfähigkeitsversicherung haben wir zahlrei- che Leistungsverbesserungen eingeführt. Wir verfolgen schon seit etlichen Jahren das Ziel, mit unseren Tarifen so viel wie möglich abzudecken, damit der Vermittler kein Haftungsproblem bekommt. Unsere Tarife sind somit bereits weitgehend aus- optimiert. Unser Fokus liegt daher derzeit weniger auf neuen Tarifen, sondern eher auf dem Bereich der Prozessoptimierung, etwa beim elektronischen Antrag und der elektronischen Risikoprüfung. Bei der Risi- koprüfung kann der Vermittler bereits heu- te selbstständig aus über 2.000 Krankheiten wählen und berechnen, wie sich diese auf die Prämie auswirken würden. In der Pro- zessentwicklung, Digitalisierung und Part- nerkommunikation wollen wir in Zukunft noch deutliche Verbesserungen vorneh- men, das ist unserer Meinung nach im Moment wichtiger, als weitere Features in die Produkte zu integrieren. Sallmann: Wir wollen damit die Arbeit für den Vermittler vor Ort vereinfachen, damit sich dieser auf seine Kernaufgabe, die Bera- tung und Betreuung seiner Kunden, kon- zentrieren kann. Und natürlich schätzen wir es, wenn uns die Vermittler Impulse liefern . Vielen Dank für das Gespräch. GEORG PANKL FP KURZ-VITA: Florian Sallmann Dr. Florian Sallmann ist seit 1. Dezember 2021 Vorstand der Dialog Versicherung, Dialog Leben und Head of Broker Generali Deutschland AG. Zuvor war er bereits als Head of Sales der Dialog Versicherungen sowie Head of Alternative Channels and Partnerships tätig. Nach Stationen in verschie- denen Ländern der Generali Group – unter anderem als CEO von Europ Assistance Deutschland und CEO des Joint Ventures Assurances Maghrebia in Tunesien – ist Sallmann seit 2015 bei der Generali in Deutschland tätig. » Es kommen durchaus schwierige Zeiten auf die Branche zu. « Florian Sallmann, Dialog Versicherung FOTO: © MARLENE FRÖHLICH FÜR LUXUNDLUMEN 178 fondsprofessionell.at 2/2022 FONDS & VERSICHERUNG Florian Sallmann + Willi Bors | Dialog

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