FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022

Immobilien entwickeln und nach zehn Jahren wieder verkaufen. Baert: Die Diversifikation ist wichtig. Das Bauherrenmodell ist ein Erfolgsmodell, gar keine Frage. Aber es gibt natürlich auch andere Wünsche von Investoren, die keinen so langen Anlagehorizont haben, sondern auf kurze Laufzeiten setzen. Wie sieht Ihr Vertriebskonzept aus, das Ihre Produktvielfalt abbildet? Denn im Zweifel können die wenigsten Berater Bauherren- modelle und Immobilienanleihen gleicher- maßen gut und inhaltlich richtig verkaufen. Meidlinger : Wir haben den Vertrieb der Bauherrenmodelle an gewerbliche Vermö- gensberater, die diese Produkte sehr profes- sionell vertreiben, komplett outgesourct. Für die Beteiligungsmodelle und Anleihen sind wir dabei, neue Vertriebspartner zu erschließen, wobei wir im Anleihenbereich auch selbst mit unserem Team Investoren betreuen. Bei den Banken erhalten die Anleger in erster Linie die hauseigenen Fonds; das hat aber nichts mit einem diver- sifizierten Veranlagungskonzept zu tun. Wir wissen natürlich, dass es für Banken gar nicht so einfach ist, Fremdprodukte in den Vertrieb aufzunehmen. Deshalb sind unabhängige Finanzberater, die seriös bera- ten, wichtig. Welche Rolle spielt der B2C-Vertrieb aus der IFA heraus? Meidlinger: Unser Fokus ist auf Vertriebs- partner gerichtet. Nur im Anleihenbereich sind wir auch selbst aktiv, wir bauen dafür aber kein internes Vertriebsnetz auf. Eines der Trendthemen ist die Digitali- sierung.Welche Strategie verfolgen Siemit Ihrer Internetplattform IFA Invest? Meidlinger: Der digitale Vertrieb funk- tioniert sehr gut – auch in der IFA AG. Unsere Vertriebspartner können unsere Bauherrenmodelle über einen digitalen Prozess verkaufen. Das heißt, Sie haben eine eigene Online- zeichnungsstrecke für Bauherrenmodelle? Erfolgt der Abschluss dann auch komplett digital? Baert: Natürlich muss man noch ein paar Sachen ausdrucken, die Sie unterschreiben müssen, aber die Unterlagen sind über das Onlinetool fertig zusammengestellt. Das dauert nur drei Minuten ohne Beratung, die natürlich mehr Zeit braucht. Meidlinger: Wir werden die Digitalisierung ausbauen. Ziel ist, den kompletten Prozess lückenlos zu digitalisieren. Auch den Beratungsprozess? Meidlinger: Ja, und ebenso die Beraterdoku- mentation. Wir haben ein riesiges Projekt vor uns, weil wir meinen, dass das eine Investition in die Zukunft ist.Wir haben so viel Immobilien- und Investment-Know- how im Haus, das wollen wir in unsere digitale Plattform geben. Alle Informatio- nen lassen sich effizient aufbereiten und von den Investoren ebenso wie die Produk- te selbst zeit- und ortsunabhängig abrufen. Durch die Coronavirus-Pandemie hat sich viel getan. Die Leute sind viel mehr gewohnt, Sachen digital zu machen. Baert: Meine Erfahrung ist übrigens, dass das gar nicht mal so sehr auf junge Men- schen begrenzt ist. Ich kenne wahnsinnig viele ältere Menschen, die bei der Digita- lisierung richtig fit und mit Freude und Begeisterung dabei sind. Vielen Dank für das Gespräch. ALEXANDER ENDLWEBER FP KURZ-VITA: Michael Baert Der gebürtige Belgier, der einst auch in Wien studiert hat, ist seit April 2013 Vorstand der IFA AG. Zuvor war er Vorstand der Premium Immobilien AG beziehungsweise freiberuflich in der Immobilienbranche tätig. » Die Kunden kaufen die Immobilie, weil sie einen Teil ihres Vermögens ganz sicher angelegt haben wollen. « Michael Baert, IFA FOTO: © GÜNTER MENZL fondsprofessionell.at 2/2022 165

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=