FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2022
„Wirtschaftlicher Burggraben“ Die „Watchlist“ ist die gleiche, auf die Frank Fischer auch für seine aktiv verwalte- ten Mandate wie den Frankfurter Aktien- fonds zurückgreift. In Frage kommen Unternehmen aus den Industrieländern und China, die familiengeführt sind oder bei denen das Management zumindest selbst ein großer Anteilseigner ist. Firmen mit umstrittenen Geschäftsmodellen wer- den gemäß der hausinternen ESG-Vorga- ben genauso aussortiert wie Unternehmen, deren Aktien zu illiquide sind. Wichtig sind Fischer und seinen Kollegen zudem ein „wirtschaftlicher Burggraben“, der Wettbewerber fernhält und hohe Mar- gen sichert, und solide Fundamentaldaten. Darauf basierend berechnen die hauseige- nen Analysten für jede Aktie eine „Sicher- heitsmarge“– gemeint ist die Differenz zwi- schen dem aktuellen Kurs und dem Wert, den Shareholder Value Management auf Sicht von fünf Jahren als fair erachtet. Das ist der TSR. Konkurrenz zum Flaggschiff? Übrig bleibt eine bunte Mischung von Firmen aus diversen Ländern und Sekto- ren – im Index finden sich Aktien von Adobe über Amazon, LVMH, Microsoft und Oracle bis hin zu Ryanair, SAP und Visa. Ihre Gemeinsamkeit: „Es sind unserer Einschätzung nach wunderbare Unterneh- men, die sich mit starken Geschäftsmodel- len und stabilen Erträgen von der Konkur- renz abheben und langfristig überdurch- schnittliche Erträge bei gut kalkulierbaren Risiken bieten“, meint Shareholder-Value- Kapitalmarktstratege Heiko Böhmer. Doch macht sich das Unternehmen mit dem ETF nicht selbst Konkurrenz? Schließ- lich ist der Indexfonds mit seiner geplanten Verwaltungsvergütung von 0,52 Prozent im Jahr deutlich günstiger als die anderen Portfolios des Investmenthauses, allen voran das Flaggschiffprodukt, der Frank- furter Aktienfonds für Stiftungen. „Der ETF ergänzt unser Angebot, kanni- balisiert aber nicht unsere anderen Fonds“, ist Vertriebsvorstand Philipp Prömm über- zeugt. „Im Frankfurter Aktienfonds für Stif- tungen steuert Frank Fischer beispielsweise die Aktienquote aktiv und bietet damit eine Vermögensverwaltung im Fondsman- tel. Der ETF dagegen ist immer vollständig investiert.“Hinter der Aktienauswahl stecke zwar das gleiche Know-how, doch der Pro- zess,welche Titel mit welchemGewicht im Portfolio landen, unterscheide sich deutlich, betont Prömm. Andere Zielgruppe Auch im Vertrieb richte man sich mit ETF und Fonds an unterschiedliche Ziel- gruppen: „Für den ETF fließt keine Ver- triebsvergütung“, so Prömm. „In Frage kommt er deshalb vor allem für profes- sionelle Investoren, selbstentscheidende Pri- vatanleger und Honorarberater, nicht aber für den breiten Vertrieb über Filialbanken oder Vermittler.“ BERND MIKOSCH FP » Der ETF ergänzt unser Angebot, kannibalisiert aber nicht unsere anderen Fonds. « Philipp Prömm, Shareholder Value Management Shareholder Value Management: ETF und Fonds im Vergleich Frankfurter Modern Frankfurter Aktien- Kriterium Value Index 1 fonds für Stiftungen Aktives Risikomanagement, Steuerung der Aktienquoten Erfahrung eines Menschen, eines Fondsmanagers Small und Mid Caps Vertriebsvergütung (Provision) Transparent: Portfolio jederzeit bekannt Kostengünstig: geringe laufende Gebühren Liquide und flexibel: an der Börse täglich handelbar 100 Prozent Aktien, voll investiert Systematisches Rebalancing Aktive Aktienauswahl 1 BasisdesgeplantenFrankfurterUCITSETF–ModernValue | 2 DerFrankfurterModernValue Indexbasiertvom12.6.2020biszum16.6.2021aufeinemBacktest. Quelle:ShareholderValueManagement,Bloomberg 100% 110% 120% 130% 140% 150% ’22 I 2021 I 2020 Frankfurter Modern Value Index 1,2 Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen T MARKT & STRATEGIE Shareholder Value Management 100 fondsprofessionell.at 2/2022 FOTO: © ELKE MAYR
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