FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021
Als Ziel haben Sie immer noch die Markt- führerschaft definiert. Wie und bis wann möchte man diese erreichen, wenn man ausschließlich auf organisches Wachstum setzt? Und woran machen Sie die Markt- führerschaft fest? Uns geht es dabei um die Umsatzerlöse. Als ich 2017 nach Österreich gekommen bin, haben wir die Agenda 2027 ins Leben gerufen. Die darin formulierten Ziele für die Anzahl der Direktionen, Büros und Kunden waren zugegebenermaßen sehr ambitioniert, aber mittlerweile stehen alle Berater dahinter. Die Marktführerschaft wollen wir zudem schon früher erreichen. Wachstumsmöglichkeiten könnten dabei auch neue Geschäftsfelder liefern. Das be- trifft zum Beispiel Geschäftsbereiche wie Leasing, Factoring, aber auch die Immo- bilienvermittlung, die es in Deutschland bereits gibt. Mittelfristig möchten wird diese auch in Österreich ausrollen. In der Immobilienvermittlung sehen wir bei den Beratern in Deutschland, dass sich dadurch ein tolles Cross-Selling-Potenzial ergibt.Wir müssen uns aber auch darauf vorbereiten, wenn irgendwann das Thema Provisionen, gerade im Lebensversicherungsbereich, schwieriger wird, dass wir auch andere gute Geschäftsfelder aufgebaut haben. Da hier auch viele technische Themen bei der Um- setzung dranhängen, handelt es sich aber eher um Projekte, die mittelfristig umge- setzt werden. Gibt es auch aktuelle Projekte, die bereits in der Umsetzungsphase sind? Ganz aktuell haben wir eine große Marke- tingoffensive zum Thema Teamaufbau ge- startet. Für unsere besten 100 Vermögens- berater haben wir im Zuge dieser Offensi- ve zum Beispiel personalisierte Plakatwer- bung in deren Region gebucht, insgesamt weit über tausend Plakate. Das ist schon schön,wenn man in seiner Heimatgemein- de dann personalisierte Plakatwerbung hängen hat, das stärkt natürlich die Iden- tifikation mit demUnternehmen. Und die Berater haben sich auch sehr darüber gefreut. Die gesamte Kampagne läuft unter dem Motto „Gerade jetzt!“: Damit wollen wir Leute ansprechen, die vielleicht durch die Coronakrise nun Bedenken haben, wie es in ihrer Branche eigentlich weitergeht. Wir wollen dadurch zeigen, dass es auch Alternativen wie die Vermögensberatung gibt. Es ist also eine Kampagne für den Vermögensberaterberuf. Vielleicht werden dadurch auch Leute aufmerksam, die hier haupt- oder zweitberuflich eine neue Kar- riere starten möchten. Allerdings wird der Beruf durch laufend neue regulatorische Vorgaben auch nicht leichter. Ab nächstes Jahr müssen Ver- mögensberater oder Versicherungsmakler und -agenten, die Versicherungsanlage- produkte verkaufen, im Kundengespräch verpflichtend die Nachhaltigkeitsbedürfnis- se ihrer Kunden ermitteln. Was erwarten Sie sich davon beziehungsweise wie gehen Sie damit um? Wir arbeiten hier eng mit unseren Pre- miumpartnern zusammen und werden uns natürlich darauf einstellen. Zudem schulen wir in diesem Bereich bereits sehr stark, da sich jetzt zeigt, dass die Kunden nachhaltige Produkte verstärkt nachfragen. Wenn wir die Berater nach Qualifikations- wünschen fragen, dann kommt immer das Thema der nachhaltigen Veranlagung. Danke für das Gespräch. GEORG PANKL FP KURZ-VITA: Harald Pankowski Harald Pankowski ist gelernter Versicherungskaufmann und Dipl.-Betriebswirt. Am Anfang seiner Karriere war er als Direktor für den Gerling-Konzern tätig. Danach arbeitete er als Leiter Vertriebsförderung beim AWD. Anfang 2007 wurde Pankowski Vertriebsvorstand bei der OVB Holding. Seit 2010 ist er nun bei der Deutschen Vermögensberatung AG in Deutschland und seit 2017 Vorstand bei der Deutschen Vermögensberatung Bank AG in Österreich. » In der Immobilien- vermittlung sehen wir bei den Beratern in Deutsch- land, dass sich dadurch ein tolles Cross-Selling- Potenzial ergibt. « Harald Pankowski, DVAG FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 186 fondsprofessionell.at 4/2021 VERTRIEB & PRAXIS Harald Pankowski | DVAG
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