FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021

Ebenso kommen manche Hotels ver- gleichsweise gut durch die Krise“, kommen- tiert Petia Zeiringer, Vorstand in der Union Investment Real Estate Austria, die insge- samt harmlosen Auswirkungen der Lock- downs auf die Immobilienmärkte. Überdurchschnittlich schwer hat es aber die Stadthotellerie getroffen. Sie wird sich erst wieder vollkommen erholen, wenn das Kongress- und Messegeschäft reibungslos läuft und zudem die Touristen aus Übersee zurückkehren. Das gilt ebenso für den innerstädtischen Handel und die Gastro- nomie in den Einkaufsstraßen. Folgen für die Fonds In den kritischen Immobiliensegmenten sind drei der sieben in Österreich erhältli- chen offenen Immobilienfonds zu einem großen Teil investiert (siehe Portfolioüber- sicht auf Seite 148). Die beiden Gesellschaf- ten der LLB Immo KG und der „Immo- fonds 1“der Union halten zwischen einem Viertel und zwei Drittel des Vermögens in Hotels und Geschäftsflächen. Trotzdem ist die Fondsperformance noch klar positiv, und das begründet LLB-Geschäftsführer Louis Obrowsky so: „Fachmarktcenter und Nahversorger mit Lebensmittel- und Dro- geriemärkten verzeichneten deutliche Fre- quenz- und Umsatzsteigerungen.“ Folgen für die Anleger hat die Corona- krise bislang nicht, sagen alle Fondsmana- ger gegenüber FONDS professionell. Per- formancespitzenreiter ist der 4,3 Milliarden Euro schwere „Real Invest Austria“mit 2,92 Prozent Rendite im Jahr 2020 und einem Plus von 1,58 Prozent seit Jahresbeginn. „Wir haben in der Krise schnell reagiert und verzeichnen bis dato im Portfolio keine wesentlichen negativen Effekte und keine erhöhten Mietrückstände, Mietaus- fälle oder Leerstände“, erklärt Real-Invest- Chef Peter Czapek. Engpässe und Preistreiber Ein Problem, unter dem die gesamte Immobilienbranche leidet, sind die Liefer- und Personalschwierigkeiten bei den Gewerken und Einrichtern sowie die Preis- anstiege bei bestimmten Baustoffen. Die Handwerker sind de facto ausgebucht und können sich ihre Aufträge aussuchen. Der Baukostenindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau der Statistik Austria stieg im Juli 2021 binnen einem Jahr um 13,6 Pro- zent. Bauleistungen wie Holzbau, Metall- bauarbeiten, Glasfassaden, Beton- und Stahlbetonarbeiten sowie Dachabdich- tungsarbeiten treiben besonders die Preise im Hochbau, sodass der Baupreisindex im zweiten Quartal 2021 um 7,4 Prozent über demWert des Vorjahresquartals lag. Peter Czapek, Bank Austria Real Invest: „Wir haben in der Krise schnell reagiert und verzeichnen bis dato keine wesentlichen negativen Effekte.“ Peter Karl, Erste Immobilien KAG: „Es ist wichtiger denn je, bei den Preisverhandlungen Fixpreise zu vereinbaren.“ Die Performance der offenen Immobilienfonds Wertentwicklung annualisiert Jahresperformance seit seit Fonds- Jahres- Fonds beginn beginn 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre 2020 2019 2018 2017 2016 Erste Immobilienfonds 2,64 % 1,11 % 2,33 % 2,49 % 2,16 % 2,43 % 2,15 % 2,67 % 2,64 % 1,64 % 1,30 % Erste Responsible Immobilienfonds 1,67 % 1,69 % 2,71 % 1,84 % – – 1,69 % 2,03 % 0,80 % 0,99 % – Real Invest Austria 3,28 % 1,58 % 2,72 % 2,83 % 2,62 % 2,84 % 2,91 % 3,02 % 2,33 % 2,16 % 2,79 % LLB Semper Real Estate 3,87 % 0,94 % 1,22 % 1,79 % 1,99 % 2,78 % 1,09 % 2,15 % 2,33 % 2,32 % 2,24 % LLB Semper Real Estate Deutschland 2,98 % 1,21 % 2,26 % 2,79 % – – 2,14 % 3,44 % 3,13 % – – Union Immofonds 1 2,66 % 0,92 % 1,79 % 1,74 % 1,86 % 2,24 % 1,38 % 2,04 % 2,30 % 1,88 % 1,84 % UniImmo: Wohnen ZBI 2,02 % 0,75 % 1,64 % 1,98 % – – 1,67 % 2,03 % 2,20 % – – Quelle:Anbieterangaben fondsprofessionell.at 3/2021 147

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