FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021
mit guten Ergebnissen auf, auch US-Aktien- manager schlugen sich passabel. Ernüch- ternd fällt das Bild anderswo aus (siehe Grafik „Angelsächsische Ausreißer“). Ausnahmestellung eingebüßt Als Gegencheck zu diesem Bild prüften die Analysten noch die Entwicklung von Ende 2010 bis Ende 2020 auf Basis quar- talsweise rollierender, annualisierter Drei- jahresrenditen. Die Ergebnisse komplettie- ren das zuvor gezeichnete Bild und trüben die Hoffnungsschimmer: Über längere Zeit schwindet die Zahl der Manager, die ihren Index übertreffen, deutlich. Die bei der vorangegangenen Betrachtungsweise auffällig guten US- und britischen Aktien- fonds büßen bei der Schlussbetrachtung ihre Ausnahmerolle wieder ein (siehe Gra- fik „Bei drei ist’s vorbei“). „Einmal erfolgreiche Aktienfondsmana- ger schaffen es nicht, ihre Erfolge zu wie- derholen“, zieht S&P-Analyst Innes als Fazit. „Dies zeigt die Schwierigkeiten der Fonds, sich an der Spitze zu halten.“Zudem bestä- tigte sich, dass die Auswahl eines Fonds auf der Grundlage früherer Ergebnisse keine beständige Erfolgsstrategie sein könne. Nicht nur die S&P-Analysten kommen zu einem enttäuschenden Ergebnis. Die Ratingagentur Scope prüfte jüngst für die acht wichtigsten Aktienfondskategorien den Anteil der Outperformer. Für das erste Halbjahr 2021 büßte das aktive Manage- ment im Vergleich zum Vorjahr an Attrak- tivität ein. Konnten im Jahr 2020 noch 46 Prozent der aktiven Fonds eine Überren- dite gegenüber ihren Vergleichsindizes erzielen, waren es in den ersten sechs Mo- naten dieses Jahres nur noch 38 Prozent, so das Scope-Ergebnis. Turnusmäßiger Test „Auch wenn die meisten weltweiten Aktienindizes im ersten Halbjahr deutlich zulegen konnten: 2021 war für aktive Fondsmanager bisher ein gemischtes Jahr – zumindest was die Analyse der Outper- formance Ratios betrifft“, resümiert Scope- Analyst Florian Koch. Lediglich in den Vergleichsgruppen „Aktien Asien Pazifik ex Japan“ und „Aktien Nordamerika“ erzielten mehr als die Hälfte der Fonds eine höhere Performance als der jeweilige Vergleichsindex. Und auch auf längere Sicht schwindet laut Scope der Anteil der überdurchschnittlichen Fondslenker. Für Finanzberater bleibt nur der Schluss, regel- mäßig die Leistung der von ihnen ausge- wählten Portfoliomanager zu prüfen. SEBASTIAN ERTINGER FP » 2021 war für aktive Fondsmanager bisher ein gemischtes Jahr. « Florian Koch, Scope Angelsächsische Ausreißer Ein Fonds schlägt über drei Jahre die Benchmark. Gelingt ihm das auch in den Folgejahren? Der Blick auf die annualisierten Dreijahresrenditen fördert britische Aktien- fonds als Ausnahme zutage. Quelle:S&PDowJones Indices 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Aktien Groß- britannien Aktien USA Aktien Schwellen- länder Aktien welt- weit Aktien Eurozone Aktien Europa 2017 2018 2019 2020 Bei drei ist’s vorbei Anteil der Fonds, die ihren Index geschlagen haben* und danach Outperformer bleiben Über die Zeit schwindet in allen Kategorien die Outperformance. *quartalsweise rollierendeDreijahresperformance;Betrachtungszeitraum:Ende2010bisEnde2020 |Quelle:S&PDowJones Indices 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Aktien Groß- britannien Aktien USA Aktien Schwellen- länder Aktien welt- weit Aktien Eurozone Aktien Europa Aktuelle Periode Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 MARKT & STRATEGIE Outperformance 102 fondsprofessionell.at 3/2021 FOTO: © JOHANN MOROZOV, INGA ERBES | POLAR STUDIO
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