FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

Investitionskredit, aber auch in einen Bau- und Wohnkredit münden. Und hier spielt auch die Veranlagungsseite hinein: Schließ- lich braucht gerade diese Zielgruppe auch ein Unternehmerdepot für die Veranla- gung des Gewinnfreibetrags in entspre- chenden Fonds. Viele Unternehmen inves- tieren aber auch in Alternativen zu den Pri- mär- beziehungsweise Sichteinlagen. Ein Viertel unserer Berater macht eine Kombi- nation aus Finanzierungs- und Wertpapier- beratung. Die aktuelle Statistik der FMA zu den Bera- terzahlen zeigt, dass das BAF noch sehr vieleWertpapiervermittler angebunden hat. Wie ist das zu erklären? Es spielt für uns wirklich keine Rolle, in welcher Form der Partner mit uns koope- riert, sei es als vertraglich gebundener Ver- mittler (VGV), als Wertpapiervermittler (WPV) oder als Unternehmen mit eigener Konzession.Wenn ein WPV meint, dass er mit drei Wertpapierunternehmen zusam- menarbeiten möchte, dann ist das sein gu- tes Recht. EinWPV ist bei uns auch genau- so gern gesehen, wie wenn er exklusiv mit uns zusammenarbeiten würde. Ein Blick auf die aktuelle Mitgliederstatistik der Wirtschaftskammer für die Finanz- dienstleister zeigt zudem, dass die Zahl der Vermögensberater erstmals seit 2015 wie- der steigt. Worauf würden Sie diesen Trendbruch – gerade während der Corona- Pandemie – zurückführen? Das zeigt natürlich, dass es imHintergrund auch Nachwuchs gibt. Mit der Pandemie hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, hier spielen längerfristige Entwicklun- gen eine Rolle. Der Einstieg in den Beruf ist ja nicht leichter geworden, die Anforde- rungen sind über die Jahre aufgrund der Regulatorik enorm gestiegen. Man wird also nicht von heute auf morgen gewerb- licher Vermögensberater, daher ist es für die Branche auch wichtig, frühzeitig auf den Nachwuchs zu schauen. Leichter gesagt als getan – wer hier aus- bilden will, muss meist deutlich in Vorleis- tung gehen. Ja, die Vorlaufzeit beträgt hier schon um die zwei Jahre. Neueinsteiger müssen also jemanden finden, der die Möglichkeit hat, jemandem für zwei Jahre eine Ausbildung zu finanzieren. Zum Glück gibt es aber in Österreich immer mehr Unternehmen, die solche Angebote haben. Daher zeigt sich meiner Meinung nach jetzt auch eine Trendwende. Kommen nicht auch viele neueVermögens- berater aus dem Bereich der Banken? Natürlich gibt es auch Banker, die denWeg in die Selbstständigkeit wagen.Die meisten neuen Berater kommen aus meiner Sicht aber nicht aus dem Bereich der ehemali- gen Banker. Ich sehe das auch anhand un- serer Kooperationsverträge. Der klassische Nachwuchsberater ist zwischen 20 und 30 Jahre alt und entschließt sich nach der Aus- bildung für die Selbstständigkeit. Ein ande- rer Trend, der sich aus meiner Sicht auch auswirkt, ist, dass alle Banken europaweit Filialen konzentrieren. Vermögensberater können hier das Bedürfnis der Kunden nach persönlicher Beratung vor Ort erfül- len und haben daher sehr hohes Potenzial. Nachdem sich der Bereich der Vermögens- berater in den vergangenen zehn Jahren konsolidiert hat, befinden wir uns nun in einer Phase, in der sich die Zahl wieder erhöhen und das Interesse am Berufsbild wieder zunehmen werden. Und unser Vor- teil als BAF ist, dass wir für alle Berater und Vertriebsunternehmen die passenden Ko- operationsmöglichkeiten anbieten können, egal ob es den Produkt- und Servicebereich oder unsere digitalen Lösungen betrifft. Bei digitalen Lösungen bieten Sie nun auch imWertpapierbereich eine papierlose Ab- wicklung an.Was ist das Besondere daran, und ist man damit nicht etwas spät dran? » Die meisten neuen Berater kommen aus meiner Sicht aber nicht aus dem Bereich der ehemaligen Banker. « Siegfried Prietl, Bank Austria Finanzservice VERTRIEB & PRAXIS Siegfried Prietl | Bank Austria Finanzservice FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 184 fondsprofessionell.at 2/2021

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