FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

Wie hoch ist die Service Fee? Es gibt einen Mindestbeitrag, und dann hängt es von der Größe eines Maklerbe- triebs ab, etwa wie viele Lizenzen er benö- tigt. Man kann sagen, es sind im Monat mindestens 500 Euro. Aber er bekommt dafür extrem viel Dienstleistung. Ein Kom- plettsystem mit digitalem Beratungstool, Kundenverwaltung, App, Schnittstellen, Produkten,Weiterbildungsangebot. Wie hoch ist Ihr Maklerzulauf? Wir nehmen um die 50 bis 60 neue Betrie- be im Jahr auf, durchaus mit einer Million Provisionsumsatz und ein paar tausend Kunden. Es kommen auch immer Größere zu uns. Und wir nehmen nicht jeden. Wann sagen Sie Nein? Der Makler muss bereit sein, unsere Sys- teme auch anzuwenden. Manche haben zwar alle möglichen Programme, verwen- den sie aber nicht.Wir wollen, dass ein My- wefox-Kunde dieselbe Qualität bekommt, egal ob er in Wien oder im Ländle wohnt. Kürzlich hat Wefox die Gewerbeversiche- rung digitalisiert. Was kann das Tool? Wir haben gemeinsam mit dem Start-up Riskine unseren digitalen Beratungsprozess so einfach gestaltet, dass sich auch ein kleiner Berater drübertrauen kann, der in der Gewerbeversicherung nicht so firm ist. Der Gewerbebereich ist extrem komplex. Der Riskine-Algorithmus geht auf ein paar tausend Betriebsarten ein. Ein Berater hat hier alle Eventualitäten in einer Risiko- analyse voll abgebildet – man kann nichts vergessen, Anträge werden automatisch generiert, das Beratungsdokument voll befüllt. Ein Prozess, wo ein Makler bei der Auswahl schon mal tagelang sitzt, dauert jetzt nur noch Sekunden. Sind außer Zurich schon andere dabei? Zurich hat durch das Tool bereits hohe Zuwächse. Mittlerweile ist auch die Arag aufgesprungen. Drei weitere namhafte Versicherungen kommen gerade dazu. Das Tool entwickelt sich zu einem Gewerbe- versicherungsvergleichsrechner mit vorgela- gerter digitaler Risikoanalyse, die genau auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht. Einen Gewerbevergleichsrechner gibt’s bisher in Österreich nicht. Wie wichtig ist für Wefox die Gewerbever- sicherung imVergleich zumPrivatbereich? Wir wollen hier durchaus stärker wachsen. Im Privatkundengeschäft könnten uns gewisse Sparten abhanden kommen. Was meinen Sie? Zum Beispiel, dass die Kfz-Versicherung direkt über den Hersteller abgeschlossen wird. Das kommt zunehmend. Hier kann man mit der Gewerbeversicherung auf- holen, da ist viel Prämie drin. Ist die App auch für den Gewerbebereich? Ja. Bei einer Flotte von 300 Fahrzeugen ha- ben Sie auf der App 300 Versicherungs- polizzen permanent aktualisiert. Sie kön- nen zu jedem Fahrzeug sofort den Scha- den melden. Gewerbekunden verwahren sonst oft irgendwo alte Polizzen. Wie viele Mywefox-Downloads wollen Sie heuer schaffen? Die Makler werden jetzt geschult, dann wollen wir intensiv Werbung machen. Ich möchte, dass wir bis Jahresende von null auf bis zu 100.000 Downloads kommen. Wertvolle Downloads, nicht zusammenge- sammelte Kunden oder fremde Vermittler. Wir starten mit Social-Media-Kampagnen und wollen den Maklern hochqualitative Leads zuspielen, wo der Interessent mit hoher Wahrscheinlichkeit abschließt. EDITH HUMENBERGER-LACKNER FP VITA: Matthias Lindenhofer Baute mit Rainer Vogelmann „Die Maklergruppe“ auf. Diese fusionierte 2019 mit Wefox. Vogelmann und Lindenhofer sind an Wefox beteiligt, das als Börsenkandidat gehandelt wird. » Ein Prozess, wo ein Makler bei der Auswahl schon mal tagelang sitzt, dauert jetzt nur noch Sekunden. « Matthias Lindenhofer, Wefox Austria FONDS & VERSICHERUNG Matthias Lindenhofer | Wefox Austria FOTO: © MARLENE FRÖHLICH FÜR LUXUNDLUMEN 164 fondsprofessionell.at 2/2021

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