FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

der Hoffnung auf dann noch weiter sin- kende Zinsen abzukaufen. Dieser Käufer wird aber eventuell noch mehr Geld ver- lieren, wenn sich seine Hoffnung nicht erfüllt. Heuser: Ihr Fonds darf laut dessen Statuten bis zu 20 Prozent in Aktien investieren. Bei einer Aktienquote von derzeit nur rund drei Prozent scheinen Sie aber nach wie vor kein Aktienfan zu sein. Woolnough: Ich habe mich einmal bewusst als „Tourist in Aktien“ bezeichnet. Damit wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass ich mit diesem Fonds nur dann in Aktien investiere, wenn diese erheblich preiswerter sind als die entsprechenden Anleihen eines Unternehmens. Das ist aber in einem Markt, der zuletzt vor allem von bereits extrem hoch bewerteten Technologie- werten dominiert wurde, nicht der Fall. Aus diesem Grund stellen Aktienanlagen für mich als überzeugten Value-Investor zur Zeit keine wirkliche Alternative dar. Heuser: Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER KURZ-VITA: Richard Woolnough Richard Woolnough begann seine Karriere im Jahr 1985. Er kam 2004 zu M&G und leitet seit 2006 die M&G-Optimal- Income-Strategie. Unterstützt wird er vom stellvertretenden Fondsmanager Stefan Isaacs und einem elfköpfigen Team. FP Analystenurteil von Detlef Glow: „Anlagehorizont entscheidet über Anlageerfolg“ Der Anlageschwerpunkt des M&G Optimal Income Fund liegt auf festverzinslichen Wertpapieren. Neben Staats- und Unternehmensanleihen aus allen Ratingkategorien investiert das Fonds- management in geringem Umfang aber auch in Aktien. Um Risiken abzusichern, kommen zudem Derivate zum Einsatz. Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen kon- servativen Mischfonds ist die Auswahl der eingesetzten Anlagekategorien. Feste Quoten gibt es nicht, die Höhe der jeweiligen Anla- geklasse wird beim M&G Optimal Income auf Basis einer Chancen-Risiko-Analyse bestimmt. Für Aktien bedeutet das: Sie müssen ein attraktiveres Rendite-Risiko- Verhältnis aufweisen als die Unternehmens- anleihen des Unternehmens, um aufgenom- men zu werden. Trotz dieser konservativen Herangehensweise ist der Fonds nicht ge- gen Marktrückschläge an den Aktienmärk- ten geschützt, da diese oft auf die Bewer- tungen von Unternehmensanleihen durchschla- gen. Insgesamt betrachtet ist die Anlagestrategie des Fonds als erfolgversprechend anzusehen, in der Vergangenheit konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Während der jüngsten Marktturbulenzen konnte der M&G Optimal Income imVergleich zu Fonds der gleichen Anlagekategorie (kon- servative, global anlegende Mischfonds) nicht vollständig überzeugen und erhielt von Lipper für die Dreijahresperiode für den er- zielten Gesamtertrag und die risikoadjustier- te Rendite jeweils eine 2 (von 5). Im Gegen- satz dazu hat sich der konservative Ansatz bei den Kapitalerhaltungseigenschaften über drei Jahre bewährt, hier wurde der Fonds mit einer 4 bewertet. Auf Sicht der für Fonds dieser Kategorie üblichen Mindesthalte- periode von fünf Jahren wurden der erzielte Gesamtertrag wie auch die risikoadjustierte Wertentwicklung mit einer 4 bewertet, wäh- rend die Kapitalerhaltungseigenschaften eine 5 erhielten. Über die Zehnjahresperiode erhielt der Fonds für alle drei Kriterien die Höchstnote 5. ISIN LU1670724373 Agio 4,0 % Laufende Kosten 1,45 % Erstausgabedatum 20.4.2007 Fondsmanager Richard Woolnough 50% 100% 150% 200% 250% 2020 I I I I I 2015 I I I I I 2010 I I I 2007 M&G Optimal Income Fund A Index Mischfonds anleihenorientiert » Aktienanlagen stellen für mich als über- zeugten Value-Investor zurzeit keine wirkliche Alternative dar. « Richard Woolnough, M&G MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Richard Woolnough | M&G FOTO: © SIMON PRICE 56 fondsprofessionell.at 3/2020 KREUZ VERHÖR

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