FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020
durchaus Pläne. Der Asset Manager ist auf Österreich fokussiert und deckt den Ak- tienmarkt gut ab. Ab Oktober 2020 ist die Auflage eines Mündel-Fonds geplant, ent- standen aus der Fusion des Wiener Privat- bank Vorsorge-Fonds mit zwei externen Fonds. Somit gibt es ein Produkt von Matejka für Kunden, die diesen Bedarf der Mündelsicherheit haben. Im Anleihenbe- reich strukturieren wir regelmäßig Eigen- und Fremdprodukte: Wir dürfen mittler- weile die vierte Deutsche Zinshausanleihe strukturieren und vertreiben – ein inter- essantes Produkt mit 3,5 Prozent Kupon. So gesehen sind wir produktseitig gut auf- gestellt. Auf der Fondsseite verfolgen wir dennoch eine neue Idee: einen Mezzanin- kapitalfonds im Bauträgerbereich. Ein Fonds für qualifizierte Anleger? Ja. Wir sehen, dass viele Projekte in Ent- wicklung sind, auf der anderen Seite suchen professionelle Anleger vernünftige Renditen. Das wollen wir mit einer Fonds- lösung abdecken. Wir sind da noch in der Evaluierungsphase und sehen uns mit aus- gewählten Entwicklern die Pipeline und den Kapitalbedarf an. Diese Schicht zwi- schen Eigen- und Fremdkapital ist vom Ertrag her interessant, wenn der Entwickler eine entsprechende Reputation hat und das Projekt entsprechend gut ist. Sind imKleinanlegerbereich fondsbasierte Immobilienprodukte zu erwarten? Da gehen wir aktuell eher den Weg über die Anleihen. Die Immobiliengesellschaft ViennaEstate,mit der wir eng zusammenar- beiten, ist als Akquisiteur am Markt. Wenn neue Objekte im Haus sind, überlegen wir, wieder eine Anleihe zu bringen. Ein Fonds hätte höhere Kosten.Da kann ich auch eine „Stadthäuser II Anleihe“machen. Der Ab- satz in dem Bereich war sehr hoch. Die ViennaEstate wurde 2017 abgespalten, soll nun aber wieder mit der Bank zusam- menrücken. Ist eine Fusion geplant? Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Aber es ist momentan aus Kapitalsicht wenig sinnvoll. Als Bank muss ich meine Beteiligung mit Eigenkapital unterlegen. Dieses können wir besser nutzen, indem wir es in gemeinsame Beteiligungen zur Akquisition von Immobilien verwenden. Wir können auch gesellschaftsrechtlich getrennt unsere Stärken verschränken. Die ViennaEstate mit der Akquisition und im Management der Immobilien, die Bank in der Finanzierung und Strukturierung der Anleihe. Es gibt ja in beiden Gesellschaften das verbindende Element mit Günter Kerbler als Hauptaktionär. Planen Sie angesichts des Immobilien- schwerpunkts auch eine stärkere Koope- ration mit freien Beratern, oder liegt der Hauptvertrieb bei der Bank? Die Anleihen vertreiben wir ausschließlich über das eigene Private Banking. Vorsorge- wohnungen werden teils ebenfalls über das Private Banking verkauft. Darüber hinaus gibt es knapp 80 freie Vertriebspartner: Ver- mögensberater und Immobilienmakler, die zirka 100 Wohnungen pro Jahr verkaufen. Jeder, der einen Mehrwert bringt, ist ein gern gesehener Kooperationspartner. Aber der Hauptfokus ist unser Eigenvertrieb. Sie gehen ins Festgeld. Da sprechen Sie eine breitere Kundenschicht an als imklas- sischen Private Banking.Wie sieht’s bei den Produkten im Immobilienbereich aus? Wir sehen nach wie vor die klassischen Pri- vate-Banking-Kunden und Institutionelle als Kernzielgruppe. Daneben wollen wir uns aber künftig auch auf Stiftungen und Family Offices konzentrieren, erneut ge- meinsam mit ViennaEstate. Wir glauben, dass wir mit den Sachwertprodukten für Family Offices und Stiftungen gut positio- niert sind. Auch bei den Kapitalmarktmaß- nahmen, die bei Stiftungen und Family Offices immer wieder anstehen, wollen wir uns einbringen. Im Bereich Capital Mar- kets begleiten wir im Jahr 20 bis 30 Anlei- » Wir verfolgen die Idee eines Mezzanin- kapitalfonds. « Christoph Raninger, Wiener Privatbank BANK & FONDS Christoph Raninger | Wiener Privatbank FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 248 fondsprofessionell.at 3/2020
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=