FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020
europäischen Markt immerhin den zwei- ten Rang. Das ist eine sehr solide Basis, auf der wir aufbauen. Aber natürlich geht es gerade bei passiven Produkten wie im Grunde im gesamten Asset Management um das Thema Innovation und um eine möglichst schnelle Marktreife sinnvoller Produkte. Es reicht nicht aus, den Lebens- zyklus vorhandener Investmentvehikel möglichst optimal zu managen, wir müs- sen auch mit neuen Produktideen Skalen- effekte erzielen, um darüber weiter zu wachsen.Dann müssen wir auch denWett- bewerb nicht scheuen. Aber verpassen Sie nicht etwas auf Seiten der immer stärker nachgefragten Alterna- tives, insbesondere bei Real Estate? Wir haben eine lange, erfolgreiche Historie im Bereich alternativer Anlagen. Generell ist auch wichtig zu betonen: Wir gehören bei Active, Passive und Alternatives jeweils zu den 15 größten Vermögensverwaltern weltweit. Das kann außer uns nur Black- rock von sich behaupten. Und diese Stärke über alle Assetklassen hinweg, gerade im alternativen Anlagebereich, wird auch von unseren Vertriebspartnern geschätzt. Der Dialog mit unseren Kunden ist dabei na- türlich wichtig, aber wie wir in einem nicht leichten Umfeld gerade im Immobi- lienbereich agieren, verleiht uns jedenfalls in den Augen vieler unserer Kunden eine hohe Kredibilität. Wir können auch sehr stolz sein, dass alle drei Fonds der Grund- besitz-Familie seit ihrer jeweiligen Auflage jedes Jahr eine positive Rendite für ihre Anleger erzielen konnten. Nicht umsonst hat die Ratingagentur Scope der DWS für ihr Asset Management im Segment Real Estate Deutschland vor Kurzemwieder die Bestnote gegeben. Damit erhalten wir als einzige Fondsgesellschaft diese Auszeich- nung zum achten Mal in Folge. Noch einmal zum aktiven Management: Laut Ihrem Halbjahresbericht hat der Bereich Money Market beachtliche Netto- mittelzuflüsse in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro verzeichnet. Allerdings hört man, dass ein Großteil aus den Reihen der Deutschen Bank stammen soll. Ist das nicht ein wenig „Linke Tasche, rechte Tasche“? Da haben Sie offenbar etwas falsch verstan- den. Dass gerade die Zuflüsse in den Be- reich Money Market aus der Deutschen Bank stammen sollen, ist nicht richtig. Generell ist es aus meiner Sicht eine voll- kommen normale Entwicklung, wenn An- leger in einer so unsicheren Marktphase, wie wir sie in den vergangenen Monaten erlebt haben, über Cash-Produkte einen möglichst sicheren Hafen für ihre Invest- ments suchen.Unsere Aufgabe besteht nun darin, den engen Kontakt zu unseren Kun- den zu halten, um mit dem Blick nach vorn eine für ihre jeweilige Situation und Ziele passende strategische Asset Allocation zu entwickeln. Dann profitiert einerseits der Kunde von höherrentierlichen Invest- mentchancen, und andererseits können wir als Gesellschaft die Gelder in unseren Rei- hen halten. Inwieweit haben sowohl die Entwicklung um die insolvente Wirecard als auch bedeutende personelle Veränderungen im Fondsmanagement dazu beigetragen, dass es auf der Aktivseite für die DWS nicht gut gelaufen ist? Zum Thema Wirecard hat Tim Albrecht als verantwortlicher Fondsmanager des DWS Deutschland und des DWS Invest German Equities nicht nur die Verant- wortung für die Investmententscheidung in Wirecard in seinen Fonds übernommen. Er hat auch persönliche Konsequenzen gezo- gen und erklärt, dass er im laufenden Jahr auf einen Bonus verzichten wird. Und die DWS hat sich entschieden, einem Fonds- manager wie Tim Albrecht, der über zwei Jahrezehnte hinweg eine beachtliche Per- formance für seine Kunden erzielt hat, das Vertrauen auszusprechen.Wir können doch » Es reicht nicht aus, den Lebenszyklus vorhandener Invest- mentvehikel möglichst optimal zu managen. « Dirk Görgen, DWS VERTRIEB & PRAXIS Dirk Görgen | DWS FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH 206 fondsprofessionell.at 3/2020
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