FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

fern. Dazu gehören die richtigen Produkte und ein erstklassiger Service. Das sind großeWorte. Die Frage ist, wie Sie das imVertrieb konkret umsetzen werden. Im Grunde bringen wir schon heute alles Notwendige dafür mit, denn an den Instrumenten und Lösungsangeboten, die wir dafür brauchen, mangelt es uns nicht. Wir haben neben unserem angestammten Aktivgeschäft ein sehr stark aufgestelltes und deutlich wachsendes Passivgeschäft, gerade hier in Europa. Und wir haben das Thema Alternative Investments vorange- trieben zu einer Zeit, da Investoren nach Ersatzanlagen zu einem Rentenmarkt gesucht haben, der ihnen keine Zinsen mehr bietet. Das ist uns im zweiten Quar- tal mit Mittelzuflüssen von 8,7 Milliarden Euro sehr gut gelungen, einer Zeitspanne, in der Anleger nach den starken Kursrück- gängen bis Mitte März wieder Vertrauen geschöpft und nach gewinnbringenden Anlagemöglichkeiten gesucht haben. Als börsennotierte Gesellschaft muss Ihr Ziel jedoch sein, Erträge zu steigern und Kosten zu senken. Auf der Kostenseite scheint das zu gelingen, auf der Ertragssei- te waren es vor allem höhere Einnahmen aus gestiegenen Performance- und Trans- aktionsgebühren; die Managementgebüh- ren konnten aber nicht gesteigert werden. Auch wenn wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht haben, konnten wir im zweiten Quartal das verwaltete Ver- mögen um 45 Milliarden auf 745 Milliar- den Euro steigern. Und auch die Erträge stiegen in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 551 Millionen Euro, was, zugegeben, auch noch nicht wieder dem Niveau vor der Krise entspricht. Dass der Anteil der Per- formance- und Transaktionsgebühren höher ist, hängt vor allem damit zusam- men, dass die Managementgebühren als Folge eines niedrigeren durchschnittlichen verwalteten Vermögens während des Quar- tals rückläufig waren. Wirklich am Ziel ist die DWS allerdings auch bei den Kosten noch nicht … … aber mit einem Wert von 65,8 Prozent bei der Aufwands-Ertrags-Relation über das gesamte erste Halbjahr sind wir unserer gesetzten Zielmarke von 65 Prozent schon sehr nahe gekommen – und über ein Jahr früher als geplant. Verglichen mit dem Vor- jahreszeitraum konnten wir die bereinigten Kosten imVerlauf des ersten Halbjahres um zwölf Prozent auf 707 Millionen Euro sen- ken, und zwar sowohl beim Personal- als auch beim Sach- und sonstigen Aufwand. Es fällt auf, dass vor allemdie Passivsparte hohe Mittelzuflüsse generieren konnte, während der Active-Bereich erneut Mittel- abflüsse verzeichnete. Auf der Passivseite bleibt aber immer weniger an Ertrag, wenn so mancher Wettbewerber versucht, die Margen immer weiter zu drücken. Bei den Nettomittelzuflüssen in börsen- gehandelte Produkte belegt die DWS mit einem Anteil von rund 17 Prozent im » Bei der Aufwands-Ertrags- Relation sind wir unserer gesetzten Zielmarke von 65 Prozent schon sehr nahe gekommen. « Dirk Görgen, DWS fondsprofessionell.at 3/2020 205

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=