FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020
der Crash die Erfolgsserie der Pariser, die sich kontinuierlich auf Effizienz getrimmt hatten. „Wir sahen uns einer Krise noch nie da gewe- senen Ausmaßes gegenüber“, sagt Vorstands- chef Yves Perrier, betont aber zugleich: „Amundi passte sich rasch an.“ Auch die größte deutsche Fondsgesellschaft DWS verbuchte per Ende März Mittelabzüge. Mit 2,5 Milliarden Euro fielen diese aber ge- ringer aus als im schwachen Börsenjahr 2018. Noch geringer erscheint der Wert gegenüber den Zahlen von 2016, als dem Anbieter – damals noch eng in die strauchelnde Mutter Deutsche Bank eingebunden – in regelrechten Sturzbächen das Anlegergeld ent- ging (siehe Grafik nächste Seite). Letztendlich sackte der bereinigte Gewinn vor Steuern gegenüber Ende 2019 um ein Drittel auf 179 Millionen Euro ab. Das sind aber immer noch 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. „In einer noch nie da gewesenen Situation haben wir ein starkes erstes Quartal gehabt, was die Widerstandskraft unseres Geschäfts unterstreicht“, sagt Aso- ka Wöhrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DWS. Abzüge aus Kalifornien Höhere Abflüsse haben die Asset-Management-Töchter der Allianz zu verkraften. In den ers- ten drei Monaten des Jahres 2020 haben Anleger rund 46 Milliarden Euro abgezogen. Das Gros der Abflüsse entfiel mit 43 Milliarden Euro auf den kalifornischen Bond- spezialisten Pimco. Allianz Global Investors verbuchte unterm Strich Mittelab- züge in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Das von den Töchtern für Dritte verwaltete Ver- mögen schmolz im Lauf des Quartals um 7,7 Prozent auf 1,56 Billionen Euro. Bei der Ergebnisentwicklung der Sparte zeigt sich je nach Vergleichszeitraum ein unterschiedliches Bild. So schrumpfte der operative Gewinn in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Schlussquartal 2019 um 9,5 Prozent auf 679 Millionen Euro. Beim Vergleich des ersten Quartals 2020 zum entsprechenden Vorjahreszeitraum kann sich der Versicherungsriese aber noch über ein deutliches Plus freuen: Der operative Gewinn kletterte um satte 18,6 Prozent. „Generell fielen die Ergebnisse europäischer Asset Manager besser aus, als die Finanz- marktteilnehmer erwartet hatten“, zieht UBS- Analyst Michael Werner eine erste Zwischen- bilanz. Er schränkt aber ein: „Da sich der Rückgang des Aktienmarktes auf das Ende des ersten Quartals konzentrierte, war der negative Effekt auf das durchschnittlich ver- waltete Vermögen mäßig. Er wird im zweiten Quartal schärfer ausfallen“, so der Branchen- kenner der Schweizer Großbank. Auf der anderen Seite erholten sich die Finanzmärkte Foto: © Magali Delporte, Christoph Hemmerich Yves Perrier, Amundi: „Wir sahen uns einer Krise noch nie da gewesenen Ausmaßes gegenüber.“ Larry Fink, Blackrock: „Die strategischen Investments in die Kernfelder des Wachstums zahlen sich weiterhin aus.“ Stabiles Geschäft Gebühreneinnahmen von Blackrock in Mrd. Dollar Der zeitweilige Ausverkauf an den Börsen spiegelt sich in den Gebühreneinnahmen des weltgrößten Asset Managers bisher nicht wider. Quelle: Blackrock-Quartalsberichte 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Mrd. USD Blackrock- Cash-Management Blackrock-Gebühreneinnahmen Passiv Blackrock-Gebühreneinnahmen Aktiv 2018 2019 ’20 Wechselhaftes Aufkommen Nettomittelaufkommen von Blackrock in Mrd. Dollar Deutliche Mittelzuflüsse erfuhren zuletzt kurzfristige, geldmarktnahe Investmentstrate- gien. Diese bringen aber nur recht geringe Gebühren ein. Quelle: Blackrock-Quartalsberichte -20 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Mrd. USD Blackrock- Cash-Management Blackrock-Nettomittel- aufkommen Passiv Blackrock-Nettomittel- aufkommen Aktiv 2018 2019 ’20 286 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 vertrieb & praxis I fondsanbieter
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