FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020
gebracht. Erst 2018 hat Weissenrieder erste Schritte in diese Richtung unternommen, nun plant er, bereits ab Mitte des Jahres sogar eigene Webinare für die Akquise neuer Kun- den einzusetzen. „Dabei bin ich bin eigentlich ein großer Freund von persönlichen Kunden- kontakten“, erzählt Weissenrieder. Wenn er es sich aussuchen könnte, würde er am liebsten nur direkt vor Ort beraten, doch bei langen Anfahrtswegen rentiert sich ein persönliches Gespräch einfach nicht. „Und anders als ein Handwerker kann ich meinen Kunden die Anfahrt ja auch nicht in Rech- nung stellen“, sagt der Vermittler. So hat sich Weissenrieder vor zwei Jahren ein einfaches Equipment für Videoberatungen zusammengestellt und „learning by doing“ losgelegt. Mittlerweile hat er zwei richtig gute Webcams und setzt auch ansonsten auf ver- nünftige Technik. „Wichtig sind für mich auf je- den Fall download- und plug-in- freie Beratungstools“, sagt er. „Ich habe Kunden, die bei großen Konzernen angestellt sind und zu- weilen einen Videotermin in ihrer Mittagspause wahrnehmen möch- ten“, berichtet Weissenrieder. Müssten sie sich dafür zunächst eine Software herunterladen, wäre eine solche Beratung gar nicht möglich, da die meisten großen Unternehmen Downloads auf die Firmenrechner nicht erlauben. Passendes Outfit Eine spezielle Schulung, in der das passende Verhalten vor der Kamera erlernt werden kann, hat Weissenrieder nicht durchlaufen. „Das muss man natürlich etwas üben, aber je öfter man es macht, desto mehr wird es zur Routine“, sagt er. Was seine Kleidung angeht, macht der Vermittler keinerlei Unterschiede zum persön- lichen Kundentermin vor Ort. „Ich trage auch vor der Kamera immer ein Business-Outfit“, sagt Weissenrieder. Zudem achtet er darauf, dass im Hintergrund nicht versehentlich pri- vate Gegenstände wie Spielsachen seiner Kin- der zu sehen sind. „Bei dem Tool Zoom, das es allerdings nicht plug-in-frei gibt, kann man aus verschiedenen Fotos für den Hintergrund wählen oder auch selbst fotografierte Bilder einstellen“, berichtet Weissenrieder. Damit ist ausgeschlossen, dass ein Kunde über die Schulter des Beraters hinweg etwas sieht, das nicht für seine Augen bestimmt ist. „Es könnte auch eine Überlegung wert sein, im Hintergrund Fotos des eigenen Büros zu zeigen“, findet Weissenrieder. Und er hat für Kollegen, die per Video beraten, noch einen anderen Tipp: „Damit die Konturen des Be- raters immer ganz scharf und natürlich über den Bildschirm kommen, ist es gut, hinter dem Arbeitsplatz einen sogenannten Green- screen zu platzieren“, sagt er. Diese wie ein Rollo aufziehbare Wand ist für den Kunden nicht zu sehen, sie sorgt einzig und allein für ein naturgetreues Erscheinungsbild des Funktionen ausgewählter Videoberatungs-Tools im Überblick Quelle: Auswertung von Finanzen.de System Flexperto Gotomeeting Join Me Meet Skype Snapview Zoom Videoanruf Bildschirm teilen Whiteboard teilen E-Signatur Installation nötig DSGVO-konform Lars-Peter Eckhardt, LPE Versicherungsmakler & Finanzmakler: „Ich berate auch Kunden, die in der Nähe wohnen, per Video.“ Tino Weissenrieder, W&K Wirtschaftsberatung: „Ich trage auch vor der Kamera immer ein Business-Outfit.“ Foto: © LPE Versicherungs- & Finanzmakler; W&K Wirtschaftsberatung 262 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 vertrieb & praxis I videoberatung
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